Sogar einige, die normalerweise die repressiven Maßnahmen des Kremls unterstützen, äußerten Besorgnis.
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Sogar einige, die normalerweise die repressiven Maßnahmen des Kremls unterstützen, äußerten Besorgnis.
Putin unterzeichnet umstrittenes neues Gesetz

Russlands Präsident Wladimir Putin hat ein Gesetz unterzeichnet, das Personen bestraft, die online nach Inhalten suchen, die vom Staat als „extremistisch“ eingestuft werden.
Dieser Schritt hat sogar bei sonst kremltreuen Unterstützern Besorgnis ausgelöst, da er weitreichende Folgen hat.
Mit vagen Definitionen und strengen Strafen verstärkt das Gesetz Russlands autoritäre Kontrolle erheblich.
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„Extremismus“ schließt nun politische Gegner ein

Laut dem neuen Gesetz ist der Begriff „extremistisch“ so weit gefasst, dass er nicht nur Terrorgruppen umfasst, sondern auch politische Oppositionsbewegungen und sogar die internationale LGBT-Community.
Behörden können Geldstrafen von bis zu 5.000 Rubel (etwa 55 Euro) gegen Personen verhängen, die verbotene Online-Suchen durchführen.
Navalnys Vermächtnis als extremistisch gebrandmarkt

Die Organisation des verstorbenen Oppositionsführers Alexei Nawalny ist unter dem Gesetz offiziell als extremistisch eingestuft, was Unterstützer allein für die Informationssuche strafbar macht.
Dieser rechtliche Schritt ist Teil der anhaltenden Kampagne des Kremls, Nawalnys Einfluss auszulöschen und jede Form organisierter Opposition einzuschüchtern.
VPN-Werbung in Russland nun verboten

Das Gesetz verbietet auch die Werbung für oder Unterstützung der Nutzung von VPNs – für Millionen Russen unverzichtbare Werkzeuge, um unzensierte Informationen zu erhalten.
Diese Maßnahme droht, den Zugang der Bürger zu unabhängigen Medien und internationalen Plattformen wie YouTube, Facebook und Google zu unterbrechen.
Ungewöhnlicher Widerspruch aus der Duma

In einem seltenen Zeichen interner Kritik äußerten rund 60 Abgeordnete Widerstand gegen das Gesetz.
Sogar einige, die normalerweise die harten Maßnahmen des Kremls unterstützen, zeigten sich beunruhigt – ein Hinweis auf das zunehmende Unbehagen über das Ausmaß der staatlichen Zensur.
Gedankenverbrechen mit Geldstrafen belegt

Boris Nadeschdin, eine prominente Oppositionsfigur, die 2024 nicht zur Wahl zugelassen wurde, verglich das Gesetz mit George Orwells dystopischem Roman 1984.
Er warnte, dass das Gesetz Gedanken kriminalisiere und es den Behörden erlaube, Bürger allein für ihre Neugier zu bestrafen.
Russlands digitaler eiserner Vorhang wird dichter

Seit dem Einmarsch in die Ukraine 2022 hat Russland seine Bemühungen verstärkt, den Informationsraum abzuschotten.
Das neue Gesetz ergänzt eine wachsende Liste von Maßnahmen zur Unterdrückung von Dissens, zur Einschränkung der Meinungsfreiheit und zur Kontrolle des Zugangs zu unabhängigen Nachrichtenquellen – im Inland wie im Ausland.