Andererseits haben alle Mitglieder das alte Ausgabenziel erreicht.
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Andererseits haben alle Mitglieder das alte Ausgabenziel erreicht.
Was passiert?

Zum ersten Mal seit 2014 werden im Jahr 2025 alle 32 NATO-Länder das langjährige Ziel des Bündnisses erreichen, mindestens 2 % ihres BIP für Verteidigung auszugeben.
Das Ziel, das vor über einem Jahrzehnt festgelegt wurde, ist zu einem wichtigen Maßstab im Bestreben der Allianz geworden, die militärische Einsatzbereitschaft zu erhöhen.
Ein dramatischer Wandel in den Verteidigungsbudgets

Noch im vergangenen Jahr verfehlten mehr als zehn NATO-Staaten die 2 %-Marke.
Doch Russlands Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 – und der erneute Druck aus den USA – haben die Verteidigungsprioritäten in Europa und Nordamerika dramatisch verändert.
Der Trump-Faktor

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US-Präsident Donald Trump forderte die europäischen Verbündeten wiederholt auf, ihre Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Seine Forderungen sowie die veränderte Sicherheitslage haben zu einem deutlichen Anstieg der Verteidigungsbudgets innerhalb des Bündnisses beigetragen.
Drei Länder übertreffen das neue NATO-Ziel

Während nun alle Mitglieder das 2 %-Mindestziel erfüllen werden, überschreiten derzeit nur Polen (4,48 %), Litauen (4 %) und Lettland (3,73 %) das neue, ambitioniertere Verteidigungsziel der NATO von 3,5 % des BIP.
3,5 % bis 2035

Im Juni einigten sich die NATO-Staats- und Regierungschefs auf ein neues Ziel: 3,5 % des BIP für Verteidigungsausgaben bis 2035.
Damit soll das Bündnis besser auf aktuelle und künftige Bedrohungen vorbereitet werden – deutlich über die ursprüngliche 2 %-Leitlinie hinaus.
5 % für umfassende Sicherheitsinvestitionen

Das 3,5 %-Ziel ist Teil einer umfassenderen Strategie, die vorsieht, dass die Mitglieder bis zu 5 % des BIP für weiter gefasste Verteidigungs- und Sicherheitsmaßnahmen aufwenden.
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Dazu zählen etwa Cybersicherheit, Infrastrukturmodernisierung und Logistik zur Unterstützung militärischer Operationen.
Polen führt die Liste an

Polen hat sich als führender NATO-Staat in Bezug auf relative Ausgaben hervorgetan.
Mit Verteidigungsinvestitionen von fast 4,5 % seines BIP übertrifft es alle anderen Mitglieder im Bestreben, seine Streitkräfte zu modernisieren und seine militärische Position zu stärken.
Baltische Staaten erhöhen ihre Budgets

Nach dem Vorbild Polens haben auch die baltischen Staaten Litauen und Lettland erhebliche Teile ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigung bereitgestellt.
Beide Länder liegen deutlich über der 3,5 %-Schwelle und unterstreichen damit ihre wachsenden Sicherheitsbedenken in der Nähe zu Russland.
Rutte: Ausgaben müssen in Stärke münden

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Bei einem Besuch in einer deutschen Munitionsfabrik lobte NATO-Generalsekretär Mark Rutte die steigenden Budgets, warnte jedoch, dass Zahlen allein nicht ausreichen.
„Geld allein schafft keine Sicherheit“, sagte er. „Abschreckung entsteht durch die Fähigkeit, potenzielle Gegner zu bekämpfen.“
Von Budgets zu Einsatzbereitschaft

Während die NATO-Mitglieder mehr Geld in ihre Streitkräfte investieren, rückt nun die Frage in den Mittelpunkt, wie effektiv diese Mittel eingesetzt werden.
Der Aufbau realer Fähigkeiten – Ausbildung, Ausrüstung und Infrastruktur – wird entscheidend sein, um den wachsenden Sicherheitsherausforderungen des Bündnisses gerecht zu werden.