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Putins „Patenkind“ plant Flucht aus Russland nach Spanien

Kseniya_Sobchak
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Ksenia Sobtschak, einst als Wladimir Putins „Patenkind“ bezeichnet, bereitet sich Berichten zufolge darauf vor, Russland zu verlassen und nach Spanien zu ziehen, während die politische Repression in ihrer Heimat weiter zunimmt.

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Die ehemalige Fernsehmoderatorin und Präsidentschaftskandidatin soll einen Antrag auf Aufenthaltsgenehmigung im Rahmen des spanischen Programms für digitale Nomaden gestellt haben.

Auf der Suche nach einem neuen Leben im Ausland

Spanische Medien berichten, dass Sobtschak, 43, eine Aufenthaltserlaubnis für sich und ihren achtjährigen Sohn Platon beantragt hat.

Der Schritt würde bedeuten, dass sie mindestens sechs Monate pro Jahr in Spanien verbringen und dort Steuern zahlen müsste.

Obwohl sie sich öffentlich nicht zu dem Antrag geäußert hat, mehren sich Spekulationen, dass sie bereits eine Luxusimmobilie in Spanien erworben habe.

Sobtschaks Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Russlands Wirtschaft weiterhin unter westlichen Sanktionen leidet und die Unzufriedenheit über den Krieg in der Ukraine wächst.

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Beobachter sehen ihren geplanten Umzug als Zeichen wachsender Frustration über das zunehmend autoritäre Klima im Land.

Verbindungen zum Kreml

Putin gilt weithin als Sobtschaks Pate; er soll an ihrer orthodoxen Taufe teilgenommen haben, lange bevor er Präsident wurde.

Ihr verstorbener Vater, Anatoli Sobtschak, war einst Bürgermeister von St. Petersburg und spielte eine entscheidende Rolle in Putins politischem Aufstieg.

Trotz ihrer früheren Nähe zum Kreml erarbeitete sich Sobtschak durch ihre Medienprojekte und gesellschaftlichen Kommentare das Image einer oppositionellen Stimme.

Kritiker werfen ihr jedoch vor, ihre Loyalität zu Putin nie vollständig aufgegeben zu haben – und sehen in ihrem Widerspruch eher eine kontrollierte Form des Dissenses.

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Als sie 2018 bei der Präsidentschaftswahl gegen Putin antrat, bezeichneten Oppositionsvertreter ihre Kandidatur als „Farce“, die dem manipulierten Urnengang nur einen Anschein von Legitimität verleihen sollte.

Privilegien und Pässe

Die ehemalige Model- und Playboy-Titelträgerin hat ihren Ruhm in eine vielseitige Karriere als Journalistin, Influencerin und Fernsehpersönlichkeit verwandelt.

Sie besitzt sowohl die russische als auch die israelische Staatsbürgerschaft und verfügt Medienberichten zufolge über ein fünfjähriges Schengen-Visum, das von Frankreich ausgestellt wurde und ihr erlaubt, sich bis zu 90 Tage pro Halbjahr frei in Europa zu bewegen.

Ihre anhaltende Reisefreiheit in westliche Länder hat Spekulationen genährt, dass sie über Privilegien verfügt, die den meisten Russen verwehrt bleiben – selbst jenen, die wegen regierungskritischer Äußerungen oder Fluchtversuchen bestraft werden.

Kontroversen und Kritik

Im Jahr 2023 zog Sobtschak den Unmut des Kremls auf sich, nachdem sie an einer sogenannten „Nacktparty“ mit Prominenten teilgenommen hatte – ein Skandal, der konservative Politiker empörte.

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Während andere Teilnehmer Konsequenzen tragen mussten, entschuldigte sie sich öffentlich und blieb weitgehend unbehelligt.

Ihre Mutter, Ljudmila Narussowa, 74-jährige Senatorin im Föderationsrat, hat sich ebenfalls zunehmend von der Regierung distanziert.

In einem Interview mit Nowaja Gaseta Europe erklärte sie, sie stimme häufig gegen repressive Gesetze und habe Putins Entscheidungen seit Kriegsbeginn offen infrage gestellt.

„Ich bin die Einzige, die [gegen ihn] stimmt“, sagte sie der Zeitung. „Aber es gibt genug Menschen, die so denken wie ich. Sie haben nur Angst, es laut zu sagen.“

Ungewisse Zukunft

Sollte Sobtschaks Antrag genehmigt werden, würde ihr Umzug nach Spanien einen deutlichen Bruch mit Moskaus Machtzirkel markieren.

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Einst galt sie als Insiderin mit besonderem Schutz – nun reiht sie sich in die wachsende Zahl öffentlicher Persönlichkeiten ein, die Russland stillschweigend verlassen, um der Atmosphäre aus Angst und Kontrolle zu entkommen.

Ob sie ihre mediale Tätigkeit aus dem Ausland fortsetzen oder wegen vermeintlicher Illoyalität Konsequenzen fürchten muss, bleibt offen.

Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde