Die Erde schützen, indem wir den Mars erforschen
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Die Erde schützen, indem wir den Mars erforschen
Mars – eine Warnung aus der Zukunft

Heute ist der Mars eine kalte, trockene Wüste, eingehüllt in eine dünne Atmosphäre, die kaum Wärme oder Schutz bietet. Doch vor Milliarden Jahren war er offenbar ganz anders: mit dichterer Luft, fließendem Wasser, Seen und vielleicht sogar Ozeanen.
Diese Verwandlung von einer warmen, feuchten Welt zu einer gefrorenen Ödnis wirft eine beunruhigende Frage auf: Wie verliert ein Planet seine Atmosphäre – und könnte etwas Ähnliches eines Tages auch der Erde drohen? Um das zu beantworten, müssen Wissenschaftler verstehen, wie sich der Mars im Laufe der Zeit verändert hat – insbesondere, wie die Sonne und das Weltraumwetter ihn seiner Hülle beraubt haben könnten.
ESCAPADE – Zwillingssonden mit einer großen Frage

Laut ABC News starten die NASA und die University of California, Berkeley, eine Mission namens ESCAPADE – kurz für Escape and Plasma Acceleration and Dynamics Explorers. Sie besteht aus zwei identischen kleinen Orbitern, die in Formation um den Mars fliegen und seine obere Atmosphäre sowie sein Magnetfeld in drei Dimensionen untersuchen werden.
Der Weltraumpolitikexperte Casey Dreier erklärt, dass der Mars einst viele Gemeinsamkeiten mit der frühen Erde hatte – etwa eine dichtere Atmosphäre und flüssiges Wasser –, aber kein starkes globales Magnetfeld besitzt. Die Mission soll erforschen, wie der Sonnenwind mit diesem schwachen Schutz interagiert und wie dieser Prozess über Milliarden Jahre zur Erosion der Marsatmosphäre beigetragen hat.
Eine neue Route und eine neue Rakete

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Wie ABC News berichtet, wird ESCAPADE mit der New Glenn-Rakete von Blue Origin starten – erst der zweite Flug dieses Trägers. Anstatt direkt zum Mars zu fliegen, werden die Sonden zunächst einen sogenannten Lagrange-Punkt ansteuern, an dem sich die Gravitationskräfte von Erde und Sonne ausgleichen.
Dort werden sie etwa ein Jahr lang kreisen, bevor sie erneut an der Erde vorbeischwingen und dann weiter zum Mars fliegen – eine flexible Flugbahn, die es künftig erleichtern könnte, Flotten von Raumsonden zu unterschiedlichen Zeitpunkten zu starten.
Die New Glenn selbst ist eine hohe, teilweise wiederverwendbare Schwerlastrakete, die Nutzlasten in verschiedene Erdumlaufbahnen transportieren kann. Mit dieser Marsmission soll sie erstmals ihre Leistungsfähigkeit jenseits kurzer Touristenflüge unter Beweis stellen.
Atmosphären und zukünftige Astronauten schützen

Nach Angaben von ABC News sind die beiden Sonden – mit den Spitznamen Gold und Blue – etwa so groß wie Mini-Kühlschränke und sollen 2027 am Mars ankommen. Ihre Aufgabe ist es, zu beobachten, wie die obere Atmosphäre und die unregelmäßigen Magnetfelder des Planeten auf Weltraumwetter reagieren – aufbauend auf den Ergebnissen der früheren NASA-Mission MAVEN.
Projektleiter Robert Lillis betont, dass diese Messungen nicht nur entscheidend sind, um zu verstehen, wie der Mars einen Großteil seiner Luft verlor, sondern auch, um Sonnenstürme vorherzusagen, die künftige Astronauten auf oder um den Mars gefährden könnten.
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Dreier weist darauf hin, dass ESCAPADE eine vergleichsweise kostengünstige Mission sei – im Bereich von 70 bis 80 Millionen US-Dollar – und damit ein Testfall für gezielte, erschwingliche Wissenschaft in einer Zeit, in der Budgetdruck andere Planetenmissionen bedroht.
Was wir gelernt haben

Insgesamt betrachtet, behandelt diese Mission den Mars sowohl als Labor als auch als Warnung. Die beiden Sonden werden verfolgen, wie Sonnenwind und Magnetfelder die Atmosphäre eines Planeten abtragen – mithilfe einer neuen, flexiblen Route und einer neuen Rakete.
Die Arbeit baut auf früheren Mars-Ergebnissen auf und zeigt zugleich, dass bedeutende wissenschaftliche Erkenntnisse auch mit kleineren, günstigeren Raumsonden gewonnen werden können. Gleichzeitig verdeutlicht die Geschichte des Mars, wie zerbrechlich eine Atmosphäre sein kann – und warum das Verständnis von Weltraumwetter, atmosphärischem Verlust und planetarem Schutz nicht nur für Roboter und Astronauten, sondern auch für unsere eigene Welt von Bedeutung ist.
Warum die Vergangenheit des Mars für die Zukunft der Erde wichtig ist

Letztlich geht es bei ESCAPADE um mehr als nur einen kalten, fernen Planeten. Der Mars zeigt, dass eine Welt von potenziell bewohnbar zu lebensfeindlich werden kann – geformt von Kräften, die weit über ihrer Oberfläche wirken.
Zu verstehen, wie genau das geschah, hilft uns, die Erde mit neuen Augen zu sehen: nicht als garantiert sicheren Zufluchtsort, sondern als glückliche Ausnahme – geschützt durch Bedingungen, die sich theoretisch ändern könnten.
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Indem wir erforschen, wie ein anderer Planet seine Atmosphäre verlor, fragen wir im Grunde, wie wir unsere eigene bewahren können. Diese Erkenntnis dürfte eine der wertvollsten Lehren sein, die diese kleine, kostengünstige Mission hervorbringt.
Dieser Artikel wurde von August M erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde