Startseite Welt 5 unterhaltsame Fakten darüber, wie Russland das Fest feiert

5 unterhaltsame Fakten darüber, wie Russland das Fest feiert

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Weihnachten in Russland sieht ganz anders aus als die Feierlichkeiten, die die meisten Menschen im Westen kennen.

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Anstelle von Dezemberfesten mit Weihnachtsmann und gefüllten Strümpfen am Heiligabend folgen die Russinnen und Russen jahrhundertealten orthodoxen Traditionen, die dem Fest seinen besonderen Charakter verleihen.

Hier sind einige der interessantesten Bräuche, die Weihnachten in Russland prägen.

1. Weihnachten wird im Januar gefeiert

Anders als in den meisten Teilen der Welt feiern die Menschen in Russland Weihnachten am 7. Januar – nach dem julianischen Kalender, den die Russische Orthodoxe Kirche verwendet.

Doch damit enden die Festlichkeiten nicht. Am 13. Januar begehen die Russinnen und Russen das sogenannte Alte Neujahr – ein Überbleibsel aus der Zeit vor der Sowjetunion, als das Land noch dem alten Kalender folgte.

Familien kommen zusammen, essen gemeinsam, zünden Feuerwerk und tauschen kleine Geschenke aus. Damit haben die Menschen in Russland jedes Jahr praktisch zwei Neujahrsfeste.

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2. Ein Weihnachtsabend mit 12 Speisen

Am Abend des 6. Januar gibt es ein Festessen mit zwölf Gerichten, die die zwölf Apostel symbolisieren.

Die Speisen variieren je nach Region, doch traditionell gehören Fisch, Gemüse, Brot, Obst und Süßigkeiten dazu.

Im Mittelpunkt steht Kutja – ein zeremonieller Brei aus Weizen oder Gerste mit Honig und Mohnsamen.

Kutja ist eines der ältesten rituellen Gerichte Russlands und wird gegessen, bevor Weihnachtslieder gesungen oder Geschenke ausgetauscht werden.

3. Neujahrsbäume statt Weihnachtsbäume

Während viele Menschen anderswo im Dezember einen Weihnachtsbaum aufstellen, schmücken die Russinnen und Russen die Novogodnaja Jolka – den Neujahrsbaum.

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Diese Bäume sind oft mit folgendem dekoriert:

  • Holzspielzeug,
  • traditionellen Figuren,
  • kleinen Matrjoschka-Puppen
  • und einem symbolischen Sonnenornament namens solntse, das Wärme und Glück darstellen soll.

Der Baum bleibt während der gesamten Festzeit stehen – sowohl zum Neujahr als auch zu Weihnachten nach orthodoxer Tradition.

4. Weihnachtliche Aberglauben und alte Rituale

Das russische Weihnachtsfest bringt mehrere volkstümliche Bräuche mit sich, die vor allem in ländlichen Gegenden überdauert haben:

Manche Menschen wünschen sich etwas, wenn sie in der Weihnachtsnacht eine Sternschnuppe sehen – ein Brauch, der als zvezdolikaja letopis bekannt ist.

Ein weiterer Aberglaube besagt, dass unverheiratete Frauen, die vier Tage fasten und sich nach dem Weihnachtsgottesdienst an eine Wegkreuzung stellen, in einem Traum eine Vision ihres zukünftigen Ehemanns sehen könnten.

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Diese Bräuche erinnern an alte slawische Überlieferungen, die sich mit christlichen Traditionen vermischten.

5. Ded Moros und Snegurotschka

Russland hat seine eigenen winterlichen Geschenkebringer:

  • Ded Moros (Väterchen Frost) – eine große, bärtige Gestalt im langen roten oder blauen Mantel,
  • Snegurotschka (das Schneemädchen) – seine Enkelin und Helferin.

Anders als der Weihnachtsmann kommen sie meist am Silvesterabend, besuchen Kinderfeste, begrüßen Familien und verteilen Geschenke.

Ihre Rollen stammen tief aus der russischen Folklore und sind bis heute ein zentraler Bestandteil der Winterfeiern.

6. Eine einzigartige Wintersaison

Russlands Winterfeste verbinden orthodoxen Glauben, Volksbräuche und jahrhundertealte Traditionen, die die Zeit rund um Weihnachten deutlich von westlichen Festen unterscheiden.

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Vom 12-Gänge-Weihnachtsabendessen bis zu den Auftritten von Ded Moros und Snegurotschka – die russische Festzeit ist reich an Ritualen, die sich weiterentwickeln und zugleich ihre kulturelle Identität bewahren.