Die Deutsche Wildtier Stiftung hat für das Jahr 2026 erneut eine bekannte Art ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt: den Rothirsch.
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Die Deutsche Wildtier Stiftung hat für das Jahr 2026 erneut eine bekannte Art ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt: den Rothirsch.
Obwohl das größte heimische Säugetier hierzulande weit verbreitet ist, steht es vor wachsenden Herausforderungen.
Zerschnittene Lebensräume
Immer stärker beeinträchtigen Verkehrswege, Siedlungen und die intensive Nutzung der Landschaft die traditionellen Wanderkorridore des Rotwilds.
In einigen Bundesländern – etwa in Baden-Württemberg – darf der Hirsch nur noch einen kleinen Teil seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes nutzen.
Aus diesem Grund fordert die Stiftung zusätzliche Grünbrücken sowie ein Überdenken starrer Rotwildbezirke, die die Bewegungsmöglichkeiten der Tiere weiter beschneiden.
Ökologische Rolle des Rotwilds
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Der Rothirsch prägt vielerorts den Naturhaushalt. Seine Wanderbewegungen fördern den Austausch zwischen getrennten Beständen, was langfristig der genetischen Vielfalt zugutekommt.
Durch das Abfressen junger Pflanzen schafft er lichte Bereiche, auf denen sich neue Vegetation und unterschiedliche Tierarten etablieren können.
Selbst die jährlich abgeworfenen Geweihstangen haben Bedeutung: Sie dienen Kleinsäugern als mineralstoffreiche Nahrung und führen wichtige Nährstoffe in den Kreislauf zurück.
Hintergrund der Wahl
Bereits am 19. November gab die Stiftung bekannt, dass der Rothirsch den Titel „Tier des Jahres 2026“ erhält. Zwar leben in Deutschland schätzungsweise 220.000 Tiere, doch ihre Lebensräume schrumpfen seit Jahrzehnten.
Ursprünglich bevorzugte das Rotwild offene oder halboffene Landschaften mit Wiesen und Auen. Landwirtschaft, Jagd und der Ausbau von Infrastruktur haben es jedoch zunehmend in Waldgebiete gedrängt.
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Dort entstehen immer wieder Konflikte mit der Forstwirtschaft, weil junge Baumtriebe und Rinde zu den bevorzugten Nahrungsquellen zählen.
Zusätzlich verschärfen die festgelegten Rotwildgebiete die Situation: Tiere, die diese Grenzen überschreiten, werden vielerorts konsequent bejagt.
Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung betont: Isolierte Bestände verlieren langfristig genetische Variabilität – großräumig vernetzte Lebensräume seien daher unverzichtbar.
Die Zeit der Brunft
Ein besonders eindrucksvolles Naturereignis ist jedes Jahr im Herbst zu erleben: das weithin hörbare Röhren der Hirsche. Rivalisierende Männchen kämpfen um die Vorherrschaft, wobei sie teils deutlich an Körpergewicht verlieren.
Außerhalb der Paarungszeit leben Kühe und Kälber getrennt von den Hirschen; innerhalb der weiblichen Gruppen gibt eine erfahrene Leitkuh die Richtung vor.
Symbol für bedrohte Offenländer
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Mit der Ernennung des Rothirsches möchte die Deutsche Wildtier Stiftung auf die Gefährdung offener Landschaften und die Auswirkungen intensiver Landnutzung aufmerksam machen.
Seit 2017 wählen Unterstützerinnen und Unterstützer der Organisation jene Art, die stellvertretend für drängende Naturschutzthemen steht.
Quellen: PetBook
Dieser Artikel wurde von Amalie Lynge erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde