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Russland nimmt eigenen Priester fest, weil er Russen anwarb, für die Ukraine zu kämpfen

FSB Agentes Russia
Kimbichlich, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Innerhalb der russischen Sicherheitsstrukturen sind erneut Bedenken aufgekommen, nachdem Behörden die Festnahme eines ehemaligen Geistlichen im Süden Russlands bekanntgegeben haben.

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Der Fall hat frühere Streitpunkte über seine Aktivitäten und mutmaßlichen ausländischen Verbindungen wieder aufleben lassen.

Staatsmedien berichten, dass Ermittler die Lage zunächst still beobachtet hätten, bevor die Vorwürfe öffentlich gemacht wurden.

Frühe Verdachtsmomente

Nach Angaben von EFE, unter Berufung auf russische Staatsmedien, nahm der Inlandsgeheimdienst FSB den Priester fest, weil er angeblich Gemeindemitglieder – darunter Kosaken – für eine Gruppe angeworben habe, die in der Ukraine gegen russische Kräfte kämpft.

Von TASS veröffentlichtes Filmmaterial zeigt den Mann mit den Worten:

„Ich wurde von FSB-Agenten festgenommen, weil ich an der terroristischen Organisation Russischer Freiwilligenkorps teilgenommen habe. Ich bereue meine Handlungen und gestehe meine Schuld.“

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Die Behörden haben seinen Namen nicht veröffentlicht.

Alte Vorwürfe kehren zurück

EFE berichtete, dass der Geistliche vor etwa zehn Jahren aus der Diözese Noworossijsk ausgeschlossen worden sei, nachdem der Verdacht aufgekommen war, er habe versucht, Mitglieder der Kosakengemeinschaft von Krasnodar für Spionage und Sabotage zugunsten der Ukraine zu rekrutieren.

Agerpres, unter Berufung auf EFE, erklärte, der FSB gehe davon aus, dass er Ende 2023 die Zusammenarbeit mit ukrainischen Diensten wieder aufgenommen habe.

Das lokale Medium Kuban24 zitierte die Behörde mit der Aussage, er habe nach proukrainischen Gemeindemitgliedern gesucht, um sie zu Operationen „im Interesse der ukrainischen Streitkräfte“ zu bewegen.

Ausweitung der Ermittlungen

Die Ermittler haben ein Strafverfahren wegen Beteiligung an einer terroristischen Organisation eingeleitet.

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Die Behörden prüfen außerdem mögliche Verbindungen zu einer separatistisch ausgerichteten Bewegung, die mit der historischen Region Kuban in Verbindung steht – einem Gebiet, das durch jahrhundertelange Migration zwischen russischen und ukrainischen Gemeinschaften geprägt ist.

Beamte sagen, dieser Teil der Untersuchung befinde sich noch in einem frühen Stadium.

Russische Medien berichten, dass weitere Verdächtige im Verlauf des Falls nicht ausgeschlossen werden.

Quellen: Digi24, EFE, TASS, Kuban24, Agerpres.

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