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Wenige Zigaretten, großes Risiko: Neue Studie warnt vor unterschätzten Folgen des „Gelegenheitsrauchens“

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Viele Menschen greifen nur selten zur Zigarette – in der Hoffnung, damit die schlimmsten Gesundheitsgefahren zu umgehen.

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Eine umfassende internationale Analyse zeigt nun jedoch, dass selbst sehr geringe Rauchmengen weit schwerwiegender sein können, als viele annehmen.

Große Datenauswertung zu Langzeitfolgen

Die Untersuchung, die in der Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht wurde, stützt sich auf Daten aus 22 langfristig angelegten Studien in den USA und Brasilien.

Insgesamt wurden mehr als 320.000 Erwachsene über einen Zeitraum von fast zwei Jahrzehnten begleitet. In dieser Zeit dokumentierten die Forschenden über 125.000 Todesfälle sowie zehntausende Herz-Kreislauf-Komplikationen.

Nach Angaben des Forschungsteams zeigt die Auswertung ein deutliches Muster: Schon Menschen, die täglich nur zwei bis fünf Zigaretten rauchen, haben ein drastisch erhöhtes Sterberisiko – rund 60 Prozent höher als Personen, die nie geraucht haben.

Schon eine einzige Zigarette macht einen Unterschied

Besonders überraschend ist ein weiterer Befund: Auch Personen, die nach eigener Aussage höchstens eine Zigarette am Tag konsumieren, schneiden bei vielen Erkrankungen schlechter ab als lebenslange Nichtraucher.

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Nur bei Schlaganfällen und bestimmten Herzrhythmusstörungen fand das Team keinen statistisch klaren Zusammenhang mit dem Tabakkonsum.

Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen blieben die Risiken dagegen deutlich: Die Sterblichkeit in dieser Kategorie lag bei sehr leichten Rauchern im Schnitt 57 Prozent höher als bei Menschen ohne Tabakkonsum.

Der stärkste Effekt entsteht erst beim vollständigen Stopp

Während die Risiken bei jeder Menge Tabak messbar waren, zeigte sich eine andere Entwicklung ebenso klar: Wer das Rauchen ganz aufgibt, profitiert spürbar.

Laut Studie sinkt das Erkrankungs- und Sterberisiko in den ersten zehn Jahren nach dem Ausstieg besonders stark. Nach zwei Jahrzehnten liegen ehemalige Raucherinnen und Raucher mehr als 80 Prozent unter dem Risiko jener, die weiter rauchen.

Fachleute sehen darin ein wichtiges Signal

Die Autorinnen und Autoren sprechen von einem eindeutigen „Dosis-Wirkungs-Effekt“: Weniger zu rauchen sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber es reiche nicht aus, um den Großteil der gesundheitlichen Gefahren zu vermeiden.

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Der vollständige Rauchstopp bleibe der einzige Weg, Risiken nachhaltig und umfassend zu senken.

Quelle: Freundin