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Putins strategischer Partner kehrt Russland den Rücken und sucht nach neuen Kampfjets

Vladimir Putin
Presidential Executive Office of Russia / Wiki Commons

Indien und Russland waren jahrzehntelang enge Verteidigungspartner, eine Zusammenarbeit, die bis in den Kalten Krieg zurückreicht.

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Moskau lieferte Neu-Delhi alles – von Panzern und Raketen bis hin zu Frontkampfflugzeugen – und Indien zählte zu Russlands wichtigsten Exportmärkten.

Seit der Invasion der Ukraine hat sich das Verhältnis jedoch verschoben, da Indien größere militärische Unabhängigkeit anstrebt und seine Ausrüstung zunehmend von russischer Technik entkoppelt.

Dieser Wandel zeigt sich nun deutlich in der jüngsten Entscheidung über neue Kampfjets.

Verschiebung der Prioritäten

Laut United24 Media hat Indien Moskaus erneutes Angebot zum Kauf der Su-57, Russlands modernstem Kampfjet, abgelehnt.

Obwohl der Vorschlag eine Technologieübertragung und die Möglichkeit vorsah, die Jets bei Hindustan Aeronautics Limited im Inland zu montieren, entschieden sich die Verantwortlichen in Neu-Delhi dafür, die Entwicklung des einheimischen Advanced Medium Combat Aircraft (AMCA) zu priorisieren.

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Indische Analysten, die von der Defence Research Wing zitiert wurden, erklärten, dass das Militär zunehmend skeptisch gegenüber dem langfristigen Nutzen russischer Technologien sei.

Sie argumentierten, dass Indiens Kampfflugzeug der nächsten Generation die Su-57 in Avionik, Sensorik und Waffenintegration übertreffen müsse – selbst wenn der neue Jet eine geringere Waffenlast tragen sollte.

Russlands Angebot überzeugt nicht

Moskau versuchte, das Angebot durch die Einbeziehung des Izdelie-177S-Triebwerks, das in neueren Su-57-Varianten verwendet wird, attraktiver zu machen. Dies war ein verlockender Ansatz, da Indien seit Jahrzehnten Schwierigkeiten hat, sein eigenes GTX-35VS-Kaveri-Triebwerk fertigzustellen.

Wie Defense Express berichtete, könnte das Kaveri-Programm noch 10 bis 12 Jahre benötigen, bevor es einsatzbereit ist.

Dennoch stellten indische Behörden sowohl die Kosteneffizienz des russischen Angebots als auch dessen Beitrag zu den eigenen industriellen Ambitionen in Frage.

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Indiens Ausstieg aus dem gemeinsamen FGFA-Projekt im Jahr 2018 hatte bereits auf wachsende Unzufriedenheit mit Moskaus Bedingungen hingedeutet. Die jüngste Absage zeigt, dass Neu-Delhis Bedenken weiter gewachsen sind.

Bekenntnis zum AMCA

Indien plant nun, das AMCA in den 2030er Jahren in Dienst zu stellen – das erste in Indien entwickelte Tarnkappen-Kampfflugzeug.

Der Zeitplan entspricht der breiteren Regierungsstrategie, technologische Unabhängigkeit zu stärken und langfristig ein Kampfflugzeug der sechsten Generation zu entwickeln.

Analysten, die von United24 Media zitiert wurden, sehen darin eine umfassende Neuausrichtung der indischen Verteidigungsstrategie.

Russland bleibt zwar in mehreren Bereichen ein Partner, doch die Zeit, in der Moskau darauf zählen konnte, dass Neu-Delhi seine Vorzeigejets kauft, scheint vorbei zu sein.

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Quellen: WP, United24 Media, Defence Research Wing, Defense Express