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COP30 sieht tiefe gräben bei fossilen brennstoffen und klimafinanzierung, während ein Brand die gespräche kurz unterbricht

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Ein plötzlicher Brand auf dem COP30-Gelände in Brasilien zwang am Donnerstag Tausende Delegierte zur Evakuierung und unterbrach die ohnehin fragilen Verhandlungen, weniger als 24 Stunden bevor eine globale Klimaeinigung erreicht werden sollte.

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Die Verhandler auf dem COP30-Klimagipfel in Belém traten am Donnerstag in die entscheidende Phase ein, während sie weiterhin damit rangen, eine Einigung darüber zu erzielen, wie die Welt sich von fossilen Brennstoffen lösen soll und wie viel Geld wohlhabendere Staaten für Klimafinanzierung mobilisieren müssen — zwei Streitpunkte, die die größten Meinungsverschiedenheiten des zweiwöchigen Treffens geprägt haben.

Ein Großteil der Spannung auf dem diesjährigen Gipfel dreht sich darum, wie eindeutig das Abschlussabkommen die Zukunft von Öl, Gas und Kohle ansprechen soll.

Laut Reuters haben sich Dutzende Staaten — sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer — hinter Brasiliens Vorstoß für einen klaren Fahrplan versammelt, der beschreibt, wie die Welt den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen vollziehen sollte.

Mehrere große Produzenten widersetzen sich jedoch weiterhin eindeutiger Formulierungen und lassen damit jene Auseinandersetzungen wieder aufleben, die den COP28-Gipfel 2023 beinahe zum Scheitern gebracht hätten.

Diese Zusammenkunft unterstützte schließlich zwar den Übergang, ließ jedoch offen, wie schnell und mit welchen Mechanismen dieser erfolgen sollte.

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UN-Generalsekretär António Guterres forderte die Verhandler am Donnerstag auf, gemeinsame Lösungen zu finden, und sagte laut Reuters: „Ich bin vollkommen überzeugt, dass ein Kompromiss möglich ist.“

Angepasste Finanzierungsansätze

Ein zweiter großer Streitpunkt betrifft die Frage, wie die Unterstützung für Länder erhöht werden kann, die mit immer intensiveren Klimaauswirkungen konfrontiert sind.

Reuters berichtete, dass einige wohlhabendere Regierungen zögern, neuen finanziellen Zusagen zuzustimmen — eine Haltung, die bei Staaten Frustration auslöst, die bereits unter verheerenden Stürmen, Dürren und dem steigenden Meeresspiegel leiden.

Viele Entwicklungsländer stehen früheren Finanzierungszusagen weiterhin skeptisch gegenüber, darunter dem 300-Milliarden-Dollar-Versprechen auf der COP29 in Baku — eine Zusage, die nun mit zusätzlichem Misstrauen betrachtet wird, da sich die USA unter Präsident Donald Trump aus der internationalen Klimakooperation zurückziehen.

Für besonders gefährdete Staaten steht alles auf dem Spiel.

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Entwurfstext sorgt für Bedenken

Brasilien, das die COP30-Präsidentschaft innehat, legte am Donnerstag ausgewählten Regierungen einen Teil eines Entwurfsabkommens vor, berichtete Reuters.

Das Dokument schlägt vor, die Finanzierung für Anpassungsmaßnahmen bis 2030 zu verdreifachen, verglichen mit dem Niveau von 2025, legt jedoch nicht fest, wie diese zusätzlichen Mittel mobilisiert werden sollen — ob über öffentliche Haushalte, multilaterale Entwicklungsbanken oder private Investitionen.

Der Entwurf enthält zudem keinerlei Formulierungen für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, ein Versäumnis, das sofort Kritik von Verhandlern hervorrief, die eine deutlichere Richtung erwartet hatten.

Einige Delegationen sagten, sie hätten den Text unmittelbar vor der Räumung des Veranstaltungsortes geprüft. Andere teilten Reuters mit, dass sie den Entwurf noch nicht gesehen hätten — ein übliches Muster bei COP-Gipfeln, bei denen Gastgeberstaaten oft zunächst mit kleinen Ländergruppen verhandeln, bevor sie eine endgültige Vereinbarung vorlegen.

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Brand verursacht logistische Verzögerung — aber nicht das Kernproblem

Der Fortschritt des Tages wurde unterbrochen, als sich Rauch durch ein Ausstellungsgelände ausbreitete und Sicherheitskräfte Tausende Delegierte evakuieren mussten.

Obwohl lokale Feuerbehörden laut Reuters davon ausgehen, dass der Brand wahrscheinlich durch ein elektrisches Gerät — möglicherweise eine Mikrowelle — ausgelöst wurde, war er innerhalb weniger Minuten gelöscht. Dreizehn Personen wurden wegen Rauchvergiftung behandelt.

Doch die eigentlichen Probleme — zerstrittene Positionen zu fossilen Brennstoffen und tiefes Misstrauen bei der Klimafinanzierung — bestehen schon lange vor dem Brand und prägen weiterhin die letzten Stunden des Gipfels.

Quellen: Reuters

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