Bräutigam erschossen, als Gast in die Luft feuert – Dutzende sterben danach.
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Eine Hochzeitsfeier geriet ins Chaos, als ein Gast mit einem automatischen Gewehr versehentlich den Bräutigam erschoss und damit eine gewalttätige Kettenreaktion auslöste, die 57 Menschen das Leben kostete.
Die weit verbreiteten Videoaufnahmen haben die Kritik an traditionellen Freuden- und Ehrenschüssen in der Region weiter verstärkt.
Die Tragödie ereignete sich am 28. November in Amdirib, einem Dorf in der Batha-Region im Tschad, während eines zunächst routinemäßigen Hochzeitszugs.
Ein tragischer Salut
Lokale Medien berichteten, dass der Bräutigam mit der sudanesischen Miliz Rapid Support Forces in Verbindung stand.
Der Gast, der auf einem Motorrad heranfuhr – nach einigen Berichten soll es sich um den Bruder des Bräutigams gehandelt haben –, hob ein Sturmgewehr, um einen zeremoniellen Salut in die Luft abzufeuern.
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Solche Salutschüsse sind in einigen ländlichen Gemeinden trotz offizieller Einschränkungen weiterhin verbreitet.
Zeugen sagten, der Schütze habe das Gewehr mit nur einer Hand gehalten. Durch den Rückstoß habe sich der Lauf während des Salutschusses nach unten bewegt.
Eine Kugel traf den Bräutigam in die Brust, während er ganz in der Nähe stand. Zunächst bemerkte der Gast den Vorfall nicht und wandte sich ab – erst die entsetzten Reaktionen der Menge ließen ihn erkennen, dass er den Bräutigam getroffen hatte.
Einige Berichte besagen, dass der Bräutigam in ein Krankenhaus in Ati gebracht wurde, andere berichten, er sei noch am Tatort gestorben.
Gewalt bricht aus
Die versehentliche Tötung eskalierte rasch in Vergeltungsangriffe zwischen den beteiligten Familien.
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Laut lokalen Medien starben 57 Menschen bei den darauf folgenden Gewaltausbrüchen.
Die Behörden haben bisher keine weiteren Details zu Verdächtigen oder Festnahmen veröffentlicht.
Eine gefährliche Tradition
Freudenschüsse sind in Teilen des Tschad trotz wiederholter Warnungen weiterhin verbreitet.
Offizielle Stellen betonen, dass sowohl direkte Schüsse als auch herabfallende Projektile tödlich sein können.
Ähnliche Vorfälle wurden weltweit registriert: In Indien wurde kürzlich der Vater eines Bräutigams während eines „Baraat“-Prozessionszugs erschossen, während 2003 bei einer Hochzeit in Serbien ein Kleinflugzeug durch Querschläger zum Absturz gebracht wurde.
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Historische Daten aus Los Angeles zeigen, dass Dutzende Menschen durch herabfallende Kugeln ums Leben kamen.
Quellen: Lokale tschadische Medienberichte; Daily Star.