Sie war mehr als ein Filmstar und weit mehr als ein nationales Symbol. Brigitte Bardot stand jahrzehntelang für ein Lebensgefühl, das Bewunderung hervorrief und Widerspruch provozierte. Mit ihrem Tod endet eine Biografie, die Frankreichs Selbstbild mitgeprägt hat.
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Die Schauspielerin und Aktivistin ist am 28. Dezember im Alter von 91 Jahren gestorben. Ihre Stiftung bestätigte den Tod.
Wirkung bis heute
Bardot wurde in der Nachkriegszeit zu einer Figur, an der sich gesellschaftliche Debatten entzündeten. Ihr Auftreten brach mit Konventionen, ihre Popularität reichte weit über das Kino hinaus.
Wie die Tagesschau berichtet, machte sie ihre demonstrative Unabhängigkeit früh zu einem Markenzeichen. Für viele war sie Sinnbild weiblicher Selbstbestimmung, für andere eine Provokation gegen Moralvorstellungen.
Auch Jahrzehnte später blieb ihr Name aufgeladen. Jüngere Generationen begegneten Bardot zunehmend kritisch, nicht wegen ihrer Filme, sondern wegen ihrer politischen Aussagen.
Abschied und Worte
Bardot starb nach Angaben ihrer Stiftung in ihrem Haus in Saint-Tropez. In den Monaten zuvor war sie mehrfach medizinisch behandelt worden. Details nannte ihr Umfeld nicht.
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Präsident Emmanuel Macron würdigte sie auf der Plattform X als „Legende des Jahrhunderts“. Mit den Worten „Französische Existenz, universeller Glanz. Sie hat uns berührt“ griff er das Bild einer Persönlichkeit auf, die Frankreich international sichtbar machte, wie der Deutschlandfunk berichtet.
Die Würdigung fiel bewusst groß aus, obwohl Bardot bis zuletzt polarisierte.
Ruhm und Rückzug
Bekannt wurde Bardot in den 1950er-Jahren mit Filmen wie „Und immer lockt das Weib“. Später arbeitete sie mit Regisseuren der Nouvelle Vague und wurde zu einem globalen Star des europäischen Kinos.
Mitte der 1970er-Jahre zog sie sich aus der Filmwelt zurück. Der Abschied vom Kino war endgültig und Teil einer bewussten Abkehr von Öffentlichkeit und Medienrummel.
Ihr Leben verlagerte sich nach Saint-Tropez, fernab von Premieren und Dreharbeiten.
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Streit und Haltung
Bardot engagierte sich leidenschaftlich für den Tierschutz und gründete dafür eine eigene Stiftung. Gleichzeitig veränderte sich ihre öffentliche Rolle.
Wie der Deutschlandfunk berichtet, wurde sie wiederholt wegen rassistischer oder beleidigender Äußerungen verurteilt. 2021 verhängte ein Gericht auf La Réunion eine Geldstrafe von 20.000 Euro. In der MeToo-Debatte erklärte sie 2018 Vorwürfe von Schauspielerinnen für „scheinheilig, lächerlich und uninteressant“.
Diese Positionen verschoben die Wahrnehmung Bardots: vom Idol zur umstrittenen Stimme im politischen Diskurs.
Quellen: Deutschlandfunk, Tagesschau