Sechzig Prozent aller chinesischen Autos in Europa stammen von einer Marke, wobei Aktionen wie „Zwei zum Preis von einem“ in Deutschland zur Dominanz beitragen.
Laut einem neuen Bericht der Analystenfirma Schmidt Automotive Research entfallen sechs von zehn chinesischen Elektroautos, die in Westeuropa verkauft werden, auf Modelle der Marke MG.
MG hat im Gegensatz zu anderen chinesischen Marken ein Verkaufsvolumen erreicht, das seinesgleichen sucht. Besonders der Erfolg des MG4-Modells hat das Wachstum der Marke vorangetrieben und europäischen Käufern überzeugt.
Im ersten Halbjahr war der MG4 das viertmeistverkaufte Elektroauto in Europa. Insgesamt registrierte MG von Januar bis September dieses Jahres 165.311 Fahrzeuge, ein Anstieg gegenüber 156.513 im gleichen Zeitraum des Vorjahres, so Schmidt Automotive Research.
Konkurrenz bleibt zurück
Andere chinesische Marken haben Mühe, mit MG mitzuhalten. Der Elektrofahrzeug-Riese BYD verzeichnete in Westeuropa zwischen Januar und September 28.535 Zulassungen – ein dreifacher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, aber immer noch weit hinter MGs Verkaufszahlen.
Beide Marken, MG und BYD, gehören zum staatlichen chinesischen Automobilkonzern SAIC.
Andere chinesische Hersteller erreichten noch geringere Zahlen:
Lynk & Co: 5.296 Registrierungen im genannten Zeitraum, nur ein Viertel ihrer Zahlen aus 2023.
Xpeng: Verzeichnete einen zehnfachen Verkaufsanstieg, kam jedoch nur auf 4.377 Autos in Westeuropa.
NIO: Registrierungen sanken auf 1.216, verglichen mit über 1.500 im Vorjahreszeitraum.
MGs Ansatz in Europa könnte ein Modell für andere chinesische Hersteller sein, die ihren Marktanteil in der wettbewerbsintensiven Branche ausbauen möchten. Doch auch MGs Mutterkonzern SAIC sieht sich Herausforderungen gegenüber, darunter neue EU-Strafzölle, die einige Autohersteller hart treffen.
Besonders der deutsche Markt bleibt eine Herausforderung. Um diese Hürde zu überwinden, führte MGs deutscher Importeur Anfang des Jahres eine ungewöhnliche Aktion ein: Kunden, die einen neuen MG4 kauften, erhielten zusätzlich einen zweiten MG4 auf Leasingbasis – vollständig vom Importeur bezahlt.