Volkswagen, einer der größten Automobilhersteller der Welt, ist seit langem ein Symbol für deutsche Ingenieurskunst und Innovation.
Das Unternehmen hat einige der ikonischsten Fahrzeuge produziert, von Käfer bis Golf, und dominiert seit Jahrzehnten die globalen Märkte.
Doch wie viele traditionelle Automobilhersteller sieht sich Volkswagen einem zunehmenden Druck ausgesetzt, sich an eine sich rasant wandelnde Branche anzupassen.
Elektrofahrzeuge, günstigere Wettbewerber und sich verändernde Verbraucherpräferenzen stellen erhebliche Herausforderungen dar. Nun ergreift VW drastische Maßnahmen, um seine Zukunft zu sichern, wie Digi24 berichtet.
Streiks bereits vorbereitet
Der deutsche Automobilhersteller hat Pläne angekündigt, mehr als 35.000 Arbeitsplätze in seinem Heimatland abzubauen. Diese Entscheidung ist Teil einer umfassenderen Einigung mit der mächtigen IG Metall, um disruptive Massenstreiks zu vermeiden.
Die Einigung folgt auf monatelange angespannte Verhandlungen, an denen über 100.000 Arbeiter in Streiks teilnahmen – die größten in der 87-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Obwohl die Stellenstreichungen erheblich sind, sollen sie schrittweise umgesetzt werden. Es sind keine sofortigen Werksschließungen oder Entlassungen geplant.
Laut Volkswagen-CEO Oliver Blume gibt die Einigung eine neue strategische Richtung vor. „Jetzt sind wir wieder in der Lage, unser Schicksal erfolgreich selbst zu gestalten“, erklärte Blume.
Volkswagen hat Schwierigkeiten, mit chinesischen Automobilherstellern zu konkurrieren, die erschwinglichere Fahrzeuge anbieten. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa wächst zudem langsamer als erwartet, was die finanziellen Belastungen verstärkt.
Das Unternehmen hofft, durch diese Maßnahmen jährlich 15 Milliarden Euro einzusparen.
Trotz der Zusicherung, dass keine größeren Werke sofort geschlossen werden, sind bereits Veränderungen im Gange. Das Werk in Dresden soll die Fahrzeugproduktion bis Ende 2025 einstellen.
Volkswagen prüft auch Optionen für das Werk in Osnabrück, darunter einen möglichen Verkauf. Ein Teil der Produktion könnte nach Mexiko verlagert werden.
Ein „Weihnachtswunder“
Gewerkschaftsführer bezeichneten die Einigung als hart errungenen Kompromiss und nannten sie ein „Weihnachtswunder“ nach über 70 Stunden intensiver Verhandlungen.
Obwohl die Stellenkürzungen schmerzlich sind, konnte die Gewerkschaft Gehaltskürzungen und sofortige Schließungen erfolgreich abwehren.