Luxusmarke scheitert in großem Test: Chinesischer Autohersteller insolvent

Peter Zeifert

14 Wochen vor

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12/08/2024
Autos
Foto: HipHi
Foto: HipHi
Die chinesische Firma Human Horizons, die mit ihrer Marke HiPhi den europäischen Elektroautomarkt erobern wollte, hat Insolvenz angemeldet

Bereits vor knapp sechs Monaten deutete sich an, dass es um das chinesische Unternehmen hinter der Automarke HiPhi, Human Horizons, nicht zum Besten stand. Wie sich nun herausstellt, war dies kein unbegründeter Verdacht – Human Horizons hat laut mehreren Medienberichten, darunter Automotive News, Insolvenz angemeldet.

Showroom geschlossen und leergeräumt Die Luxus-Elektroautomarke, die mit großen Ambitionen als Alternative zu Mercedes, Audi und BMW antrat, hatte noch zu Jahresbeginn viele Autobegeisterte beeindruckt, als sie einen renommierten norwegischen Kältetest gewann.

HiPhi legte dabei mit einer einzigen Ladung 522 Kilometer zurück und übertraf damit vielgelobte Modelle wie den Hyundai Ioniq 5 und Tesla 3.

Daraufhin verkündete HiPhi, für die Eroberung des europäischen Marktes bereit zu sein.

Doch dieser Versuch endete in einem Fiasko. Das Unternehmen schaffte es lediglich, Showrooms in München und Oslo zu eröffnen. Laut dem norwegischen Medium Tek wurden seit der Eröffnung des Osloer Showrooms im Jahr 2023 gerade einmal fünf Fahrzeuge im ganzen Land verkauft.

Der Showroom in unserem skandinavischen Nachbarland ist mittlerweile geschlossen und leergeräumt.

"Enorm unter Druck" Allerdings muss das Aus für die krisengeschüttelte Automarke nicht endgültig sein. Laut Autonews führt Human Horizons Gespräche mit chinesischen Großkonzernen wie Changan und FAW, die Teile des Unternehmens übernehmen und weiterführen könnten.

Kjell Arne Wold, Europachef von HiPhi, erklärte dazu, dass das Unternehmen derzeit eine "notwendige und umfassende" Restrukturierung durchlaufe, die auch neue Eigentümer einschließen werde.

"Der Plan sieht vor, die Autos in sechs bis zwölf Monaten neu auf den Markt zu bringen, wobei auch ein neues Modell eingeführt werden soll. Alles sollte bis zum Jahresende geklärt sein", so der HiPhi-Chef.

Diese Entwicklung zeigt einmal mehr, wie hart umkämpft und schwierig der Eintritt in den europäischen Elektroautomarkt für neue Hersteller sein kann, selbst wenn sie mit vielversprechenden Produkten aufwarten.