Schulden und Stellenabbau erschüttern den Autozulieferer

Olivia Rosenberg

18 Stunden vor

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21/10/2024
Autos
Foto: Shutterstock
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Tausende Arbeitsplätze in Gefahr.

Der weltweit tätige Autozulieferer ZF Friedrichshafen steckt in einer existenziellen Krise.

Das Unternehmen, das Getriebe für Autos mit Verbrennungsmotoren, Hybrid- und Elektrofahrzeuge produziert, ist mit Milliardenschulden belastet und verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Aufträge.

Infolge dieser finanziellen Schieflage sieht sich ZF Friedrichshafen gezwungen, drastische Sparmaßnahmen zu ergreifen. Besonders am Standort Saarbrücken, wo 10.000 Menschen arbeiten, sollen bis Ende 2025 etwa 1.800 Arbeitsplätze wegfallen.

Dies ist jedoch nur der Anfang, denn deutschlandweit könnten zwischen 11.000 und 14.000 Stellen gestrichen werden.

Laut Frankfurter Rundschau hat ZF Friedrichshafen seine Umsatzprognose für 2024 deutlich nach unten korrigiert. Anstatt der ursprünglich geplanten 46,6 Milliarden Euro erwartet das Unternehmen nur noch zwischen 40 und 42 Milliarden Euro Umsatz.

Diese Entwicklung erhöht den Druck auf das Management, Werke zu schließen und die Produktion an weniger personalintensiven Standorten zu bündeln.

Besonders betroffen sind kleinere Standorte, die als nicht wettbewerbsfähig gelten. Trotz der Investitionen in neue Produktionslinien für Elektroautos bleiben diese Anlagen unterausgelastet, da die Nachfrage in diesem Bereich hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Der Betriebsratschef Achim Dietrich kritisiert den geplanten Stellenabbau scharf. Er weist darauf hin, dass die Personalkosten nur einen kleinen Teil der Produktionskosten ausmachen und fordert langfristige Lösungen statt kurzfristiger Einsparungen.

Besonders alarmierend ist, dass bis zu ein Drittel der 35 deutschen Werke in Gefahr sind, was den Verlust tausender Arbeitsplätze bedeuten könnte.

Dietrich fordert eine klare Perspektive für die Beschäftigten und mahnt an, dass der Abbau von Strukturen langfristig irreparable Schäden verursachen könnte.