Eine neue Studie aus Norwegen offenbart, dass Elektroautos anfälliger für Reifenpannen sind als ihre Benzin- oder Diesel-Pendants.
Durchgeführt vom Norwegischen Automobilverband (NAF), ergab die Studie, dass fast 30 % aller Pannenhilfe-Einsätze für Elektroautos auf Reifenpannen zurückzuführen waren, verglichen mit nur 11 % bei Benzin- und Dieselautos.
Der NAF nennt drei Hauptgründe, warum Elektroautos anfälliger für Reifenpannen sind:
Gewicht
Elektroautos sind aufgrund ihrer großen Batterien schwerer als Benzinautos. Dieses zusätzliche Gewicht erhöht den Druck auf die Reifen und macht sie anfälliger für Pannen.
Reifentyp
Viele Elektroautos sind mit Niedrigprofilreifen ausgestattet, die größere Felgen und weniger Profil haben. Diese Reifen sehen zwar modern und elegant aus, sind jedoch empfindlicher gegenüber scharfen Gegenständen auf der Straße.
Fahrmuster
Elektroautos werden häufig in städtischen Gebieten genutzt, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist, auf Gefahren wie Glasscherben oder Metallteile zu stoßen.
Zusätzlich haben viele Elektroautos kein Ersatzrad, was Fahrer auf Reparaturkits oder Schaumstofflösungen angewiesen macht. Doch viele wissen nicht, wie man diese Werkzeuge richtig verwendet, was zu einem Anstieg der Pannenhilfe-Anfragen führt.
Verändernde Trends
„Es gibt einen Trend, dass immer mehr Menschen wegen einer Reifenpanne Hilfe rufen. Die Menschen sind weniger selbstständig als früher“, sagte Nils Sødal, Senior-Kommunikationsberater beim NAF, in einer Pressemitteilung.
Ståle Frydenlund, Senior-Berater beim Elektrofahrzeug-Verband, betonte die Bedeutung des Fahrstils und der Reifenpflege, um Pannen zu minimieren.
„Letztendlich hängt der Reifenverschleiß größtenteils vom Fahrer ab. Wer vorsichtig fährt, schont seine Reifen länger“, erklärte Frydenlund.
Er empfiehlt Elektroautofahrern folgende Maßnahmen:
Robuste Reifen statt Niedrigprofilreifen verwenden.
Den richtigen Reifendruck beibehalten und auf eine korrekte Radjustierung achten.
Hochwertige Reifen kaufen, um die Anfälligkeit zu verringern.
Trotz der hohen Anzahl an Reifenpannen bei Elektroautos ist dies nicht der häufigste Grund für Pannenhilfe. Laut NAF bleibt das Hauptproblem entladene 12-Volt-Batterien, die zum Starten des Fahrzeugs genutzt werden.
„Auch Elektroautos haben eine kleine 12-Volt-Batterie. Diese Batterie kann besonders bei kaltem Wetter Probleme verursachen“, erklärte Sødal. Er riet zu regelmäßiger Wartung der Starterbatterie im Winter, um solche Probleme zu vermeiden.