Eine Recherche von FOCUS Online zu den Millionen-Zahlungen der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die Türkei hat eine heftige Debatte ausgelöst.
Jetzt diskutiert sogar die Bundespolitik darüber, ob das Abkommen von 1964 gekippt werden sollte.
Zwischen 2020 und 2023 hat die GKV knapp 90 Millionen Euro ins Ausland überwiesen, wobei der größte Teil nach Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Serbien, Mazedonien und vor allem in die Türkei floss.
Diese Zahlungen basieren auf sehr alten Vereinbarungen, die es in Deutschland krankenversicherten Ausländern ermöglichen, ihre in der Heimat gebliebenen Angehörigen kostenlos mitzuversichern.
Während die finanzielle Belastung der GKV durch diese Praxis minimal ist, stoßen die Transferleistungen in Teilen der Bevölkerung auf Kritik.
Insbesondere aus rechten und rechtsradikalen Kreisen wird behauptet, dass diese Zahlungen einer der Gründe für ständig steigende GKV-Beiträge seien.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales weist jedoch darauf hin, dass das Abkommen mit Ankara der GKV sogar erhebliche Einsparungen bringe, da die Ausgaben für die Krankenkassen deutlich höher wären, würden die Familienangehörigen in Deutschland leben.