Eine Familie, die sich zusammen mit dem Vizekanzler Robert Habeck an Bord einer von Demonstranten bedrängten Fähre im Hafen von Schlüttsiel befand, berichtete von ihrer Angst während des Vorfalls.
Die Mutter der Familie, die anonym bleiben möchte, erzählte, dass die Stimmung sehr aufgeheizt war und niemand wusste, was passieren würde.
Sie blieben mit ihren Kindern und dem über 80-jährigen Großvater möglichst weit hinten an Deck, um die Kinder zu schützen. Die Kinder waren verängstigt und die Situation war unheimlich.
Die Demonstranten riefen in Richtung Habeck: "Komm' raus du Feigling" und zeigten ein Schild mit einem aufgemalten Galgen.
Nachdem die Fähre im Hafen angelegt hatte, musste sich die Familie durch die pöbelnden Demonstranten drängen, die auch die verängstigten Kinder anbrüllten.
Der Vater der Familie beschrieb die Situation als extrem bedrohlich und entsetzlich. An Bord der Fähre befanden sich auch eine Trauergesellschaft mit mehreren Senioren und weitere Kinder, darunter ein Baby.
Die Familie lobte das Verhalten der Schiffsbesatzung, die umsichtig und professionell handelte. Die Fähre mit Habeck und weiteren Passagieren musste wieder ablegen, um nicht erstürmt zu werden.
Habeck erreichte das Festland erst mit einer weiteren Fähre in der Nacht zum Freitag, berichtet Der Tagesspiegel.