Deutschland verliert Attraktivität: Hohe Kosten schrecken Fachkräfte ab

Olivia Rosenberg

15 Wochen vor

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12/06/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
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Lebenshaltungskosten in Deutschland.

Die Lebenshaltungskosten in Deutschland sind für ausländische Fachkräfte im Vergleich zu ihren Herkunftsländern deutlich höher. 

Laut einer neuen Vergleichsdatenbank des Statistischen Bundesamtes ist das Preisniveau in Indien um 67 Prozent niedriger, in den Westbalkanstaaten bis zu 50 Prozent und in Vietnam sowie Tunesien etwa 60 Prozent günstiger.

Nur in den Vereinigten Staaten sind die Lebenshaltungskosten um 7 Prozent höher als in Deutschland. Diese Informationen stammen aus einem Artikel der Frankfurter Rundschau.

Diese hohen Kosten könnten die Attraktivität Deutschlands als Einwanderungsland und im Wettbewerb um Fachkräfte mit anderen Ländern erheblich beeinträchtigen. 

Langfristig könnte dies zu einer Verknappung von Fachkräften führen, was wiederum Engpässe in verschiedenen Wirtschaftssektoren zur Folge hätte und die deutsche Wirtschaft ausbremsen könnte. 

In nahezu jedem siebten Beruf fehlt es in Deutschland an Fachkräften, insbesondere im Pflege- und Gesundheitswesen, in der Gastronomie und im IT-Bereich.

Erst letztes Jahr warb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) während seines ersten Staatsbesuchs in Indien um Fachpersonal für Deutschland und versprach, bürokratische Hürden abzubauen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. 

Im Jahr 2023 wurde das Beschäftigungswachstum in Deutschland ausschließlich von Ausländern getragen, wobei Drittstaatsangehörige den größten Beitrag leisteten. Indien war dabei Spitzenreiter mit 116.000 Beschäftigten mehr als im Vorjahr.