Ende der Strompreis-Achterbahn: EU beschließt historische Reform

Olivia Rosenberg

32 Wochen vor

|

14/12/2023
Deutschland
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Stabile Strompreise und mehr erneuerbare Energien.

Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt unternommen, um Verbraucher vor stark schwankenden Strompreisen zu schützen. 

Nach den extrem gestiegenen Strompreisen im Jahr 2022 haben sich das EU-Parlament und die Unterhändler der EU-Staaten auf eine Reform des Strommarktes geeinigt, wie der Tagesschau berichtet. 

Diese Reform zielt darauf ab, die Preise zu stabilisieren und gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben. Die Einigung muss noch formell vom EU-Parlament und den Mitgliedstaaten bestätigt werden, bevor sie in Kraft treten kann.

Die Notwendigkeit einer Reform wurde durch die explodierenden Gaspreise infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und den Ausfall von etwa der Hälfte der französischen Atomkraftwerke deutlich. 

Ein zentraler Bestandteil der Reform sind neue langfristige Verträge zwischen Regierungen und Stromerzeugern, sogenannte Contracts for Difference (CfDs). 

Diese Verträge sollen Anreize für Investitionen in erneuerbare Energien sowie in Atomkraft schaffen, indem sie einen Mindestpreis für Strom garantieren. 

Fällt der Marktpreis unter einen vereinbarten Preis, gleicht der Staat die Differenz aus; liegt er höher, profitiert der Staat von den Überschüssen.

Die Reform sieht auch vor, Privatpersonen das Recht auf Festpreisverträge sowie Verträge mit dynamischen Preisen zu geben. 

Das Merit-Order-Prinzip, das die Einsatzreihenfolge der Kraftwerke bestimmt, bleibt weiterhin bestehen. 

Kritik an der Einigung kam von der Grünen-Fraktion im EU-Parlament, die neue fossile Subventionen für Kohlekraftwerke bemängelt und die Glaubwürdigkeit der EU in Sachen Klimaschutz in Frage stellt.