FDP und Teile der CDU fordern Streichung des Bürgergeldes für ukrainische Flüchtlinge

Olivia Rosenberg

22 Wochen vor

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18/06/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
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Unterschiede in den Sozialleistungen innerhalb der EU.

In Deutschland ist eine Debatte über das Bürgergeld für ukrainische Flüchtlinge entbrannt. FDP und Teile der CDU fordern, dass das Bürgergeld für diese Gruppe gestrichen wird. 

Derzeit leben rund 1,1 Millionen Ukrainer in Deutschland, was teilweise auf die vergleichsweise gute Versorgung hierzulande zurückgeführt wird. 

Laut einer Analyse des WDR erhalten alleinstehende Ukrainer in Deutschland 563 Euro Bürgergeld im Monat, zuzüglich verschiedener Zuschüsse und Kostenübernahmen.

Wie der WDR berichtet, sind die Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge in den EU-Ländern sehr unterschiedlich. In Belgien erhalten sie beispielsweise 1.288,46 Euro monatlich, in Frankreich 607,75 Euro.

In Italien bekommen Flüchtlinge, die privat untergebracht sind, drei Monate lang 300 Euro pro Monat. In den Niederlanden beträgt der Zuschuss für Lebensmittel und andere Ausgaben bis zu 242,48 Euro pro Person und Monat.

Die Arbeitsaufnahme gestaltet sich in Deutschland für viele ukrainische Flüchtlinge schwierig. Sprachbarrieren und die Notwendigkeit, auch weniger qualifizierte Jobs anzunehmen, erschweren die Integration. 

Im internationalen Vergleich schneiden andere EU-Länder besser ab: In mittel- und osteuropäischen Ländern liegt die Beschäftigungsquote für ukrainische Flüchtlinge bei etwa 66 Prozent, in Deutschland nur bei 25 Prozent.

Ein weiteres Problem sind die typischen Familienkonstellationen der ukrainischen Geflüchteten, viele von ihnen sind alleinerziehende Mütter. 

Trotz des hohen Bildungsniveaus und der guten institutionellen Rahmenbedingungen, wie dem Wegfall des Asylverfahrens, bleibt die Integration eine Herausforderung. 

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung prognostiziert, dass nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland 45 Prozent der Ukrainer eine Arbeit gefunden haben könnten, nach zehn Jahren 55 Prozent.