Verteidigungsminister Boris Pistorius erwägt offenbar die Wiedereinführung einer Form der Wehrpflicht, die über Freiwilligkeit hinausgeht.
Die Grüne Jugend, vertreten durch Co-Chefin Svenja Appuhn, äußert sich entschieden gegen diese Pläne. Appuhn erklärte, dass eine Musterungspflicht die junge Generation, die ohnehin schon krisengeschüttelt sei, zum Notnagel der Bundeswehr machen würde.
Anstatt sich um bessere Arbeitsbedingungen für Berufssoldaten und -soldatinnen zu kümmern, sollen ganze Jahrgänge junger Menschen herangezogen werden.
Laut einem Bericht der Welt stellte Pistorius dem SPD-Präsidium Eckpunkte seiner Pläne vor, die ein Modell mit einem Musterungsfragebogen für alle 18-Jährigen vorsehen.
Zwar fiel das Wort „Wehrpflicht“ nicht direkt, dennoch öffnen diese Vorschläge laut Appuhn Tür und Tor für eine verpflichtende Wehrpflicht, was die Grüne Jugend ablehnt.
Pistorius ließ verschiedene Modelle einer Wehrpflicht prüfen, wobei er auch die Praxis in skandinavischen Ländern in den Blick nahm. Sein konkreter Vorschlag soll Ende Mai öffentlich gemacht werden.
Die Grüne Jugend kritisiert die möglichen Pläne scharf und fordert, sich stattdessen auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für die bestehenden Berufssoldaten zu konzentrieren.
Sie betont, dass die jungen Menschen nicht als Lösung für Personalprobleme in der Bundeswehr herangezogen werden sollten.