Auf der beliebten deutschen Nordseeinsel Sylt ist ein Streit um den Hindenburgdamm entbrannt, der die Insel mit dem Festland verbindet. Ein Ehepaar aus Laatzen bei Hannover hat Strafanzeige gegen die Gemeinde Sylt wegen Volksverhetzung gestellt.
Der Grund: Auf der offiziellen Website der Insel wird der Damm nach Paul von Hindenburg benannt, dem ehemaligen Reichspräsidenten der Weimarer Republik, der Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte und damit den Weg für die nationalsozialistische Diktatur ebnete.
Das Paar, Joachim und Bernadette Gottschalk, sieht in der Bezeichnung "Hindenburgdamm" eine Ehrung einer Person, die den Holocaust und die Herrschaft der Nationalsozialisten mit ermöglichte.
Sie forderten die Gemeinde Sylt auf, den Namen nicht mehr zu verwenden, da sie Verwandte im Holocaust verloren haben.
Die Gemeinde Sylt, vertreten durch Bürgermeister Nikolas Häckel, erklärte, dass der Name "Hindenburgdamm" seit Jahrzehnten im Volksmund überliefert sei und der Damm offiziell eine technische Funktionsbezeichnung der Deutschen Bahn habe.
Die Klage des Ehepaares wirft ein Schlaglicht auf die anhaltende Debatte in Deutschland über den Umgang mit historisch belasteten Namen und Denkmälern.
Die Diskussion um den Hindenburgdamm zeigt, wie tief die Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart verankert sind und wie sensibel der Umgang mit historischen Persönlichkeiten und ihren Erinnerungen sein muss.
Wie die Bild berichtet, steht die Gemeinde Sylt nun vor der Herausforderung, eine angemessene Lösung für diesen Konflikt zu finden.