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Klimawandel fördert Ausbreitung: Eichenprozessionsspinner erreicht neue Bundesländer

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Neue Gesundheitsgefahr auf dem Vormarsch.

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Neue Gesundheitsgefahr auf dem Vormarsch.

1. Achtung, Raupenalarm: Der Eichenprozessionsspinner breitet sich weiter aus

In immer mehr Regionen Deutschlands sorgt der Eichenprozessionsspinner für Probleme – sowohl ökologisch als auch gesundheitlich. Besonders betroffen sind nun auch Teile Sachsens, wie das Julius Kühn-Institut bestätigt. Das wärmeliebende Insekt profitiert von steigenden Temperaturen.

Das berichtet DER SPIEGEL.

2. Klimawandel als Motor der Ausbreitung

Die zunehmende Wärme durch den Klimawandel bietet dem Eichenprozessionsspinner ideale Lebensbedingungen. Ähnlich wie bestimmte Zecken- oder Mückenarten breitet sich auch dieser Falter immer weiter aus – mit Konsequenzen für Mensch und Natur.

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3. Was ist der Eichenprozessionsspinner überhaupt?

Der Schädling ist ein unscheinbarer Nachtfalter, der zwischen Juli und September fliegt. Seine Raupen schlüpfen im Frühjahr und leben in Kolonien, die sich in typischer Prozession fortbewegen. Ihr Lebensraum: bevorzugt frei stehende Eichenbäume.

4. Die Raupennester sind auffällig – und gefährlich

Die Raupen bilden große, gesponnene Nester an Baumstämmen oder Ästen. Diese können die Größe eines Fußballs erreichen und sollten keinesfalls berührt werden. Die Raupen selbst sind nachts aktiv und treten häufig in Gruppen auf.

5. Gesundheitliche Gefahren für Mensch und Tier

Besonders gefährlich sind die winzigen Brennhaare der Raupen. Diese enthalten das Nesselgift Thaumetopoein, das Hautreizungen, Juckreiz, Schwellungen und sogar Asthmaanfälle auslösen kann. Auch Augenentzündungen sind möglich – selbst ohne direkten Kontakt.

6. Der Wind trägt das Gift weiter

Die Brennhaare lösen sich leicht und werden über den Wind verbreitet – mitunter über mehrere hundert Meter. So kann es auch an Orten zu Reizungen kommen, an denen man gar keine Raupen sieht.

7. Vom Eichenwald in die Städte: Unterschiedlicher Befallsgrad

Wie stark der Eichenprozessionsspinner in den Bundesländern vertreten ist, variiert stark. Besonders auffällig: Während die Schäden an den Eichen oft überschaubar sind, stehen die Gesundheitsrisiken im Vordergrund – auch in Parks, Schulhöfen oder Spielplätzen.

8. Früher Austrieb der Eichen begünstigt Entwicklung

Die wärmeren Temperaturen sorgen nicht nur für eine schnellere Ausbreitung, sondern auch dafür, dass sich Eichen früher entwickeln – was dem Lebenszyklus des Spinners entgegenkommt. Besonders in Sachsen-Anhalt wird dieser Zusammenhang deutlich hervorgehoben.

9. Natürliches Mittel gegen die Plage: Fadenwürmer im Einsatz

In Niedersachsen geht man neue Wege im Kampf gegen die Raupen: Seit drei Jahren werden dort Nematoden – winzige Fadenwürmer – in die Baumkronen gesprüht. Sie bekämpfen die Raupen auf natürliche Weise und sind für Mensch und Umwelt ungefährlich.

10. Effektiv und ökologisch: Nachts wird gesprüht

Weil die Nematoden lichtempfindlich sind, erfolgt der Einsatz nach Sonnenuntergang. Der Erfolg spricht für sich: Laut Landkreis Lüneburg wirken sie gegen rund 90 % der Eichenprozessionsspinner.

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