Der Jurist Ulrich Vosgerau hat seine Teilnahme an einem Treffen radikal rechter Kreise mit AfD-Funktionären und dem Taktgeber der rechtsextremen Identitären Bewegung, Martin Sellner, eingeräumt, so Welt.
Vosgerau, der nach eigenen Angaben CDU-Mitglied ist, erklärte, er habe die Gelegenheit genutzt, Sellner persönlich kennenzulernen, da er gehört hatte, dass dieser "persönlich ein angenehmer Typ sein soll, der nicht fanatisch wirkt".
Bei dem Treffen in Potsdam, das von dem Medienhaus „Correctiv“ berichtet wurde, stellte Sellner Ideen vor, wie mehr Ausländer Deutschland verlassen und wie Menschen mit Einwanderungsgeschichte zur Assimilation gedrängt werden könnten.
Vosgerau betonte, er pflege normalerweise keine Kontakte zu Rechtsextremisten, aber es müsse möglich sein, in einem privaten Kreis auch mit Menschen zu sprechen, die im Verfassungsschutzbericht auftauchen.
Er habe die Einladung von einem Mandanten erhalten und dort spontan einen „Vortrag über das verfassungsrechtliche Problem der Briefwahl“ gehalten, berichtet "Die Welt".
Die AfD-Fraktion verließ aus Protest die Sitzung des Bildungsausschusses im Landtag von Sachsen-Anhalt, nachdem Vosgerau kurzfristig ausgeladen wurde.
AfD-Fraktionsvize Hans-Thomas Tillschneider kritisierte die Ausladung als Einschränkung der Rechte von Oppositionsfraktionen.
Die Teilnahme Vosgeraus an dem Treffen und seine Äußerungen werfen Fragen über die Verbindungen zwischen etablierten politischen Kreisen und rechtsextremen Gruppierungen auf.