Kretschmann räumt Niederlage ein: Grüne bei Europawahl abgestraft

Olivia Rosenberg

18 Wochen vor

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12/06/2024
Deutschland
Foto: Wikimedia Commons
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Kretschmann kritisiert Bundestrend.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat die Ergebnisse der Europawahl 2024 als „saftige Niederlage“ bezeichnet. 

In einer Regierungspressekonferenz äußerte er sich erstmals nach der Wahl und machte die Arbeit der Bundesregierung in Berlin, die sich verändernde Themenlage und eine zunehmende Skepsis gegenüber den Grünen als Hauptgründe für das schlechte Abschneiden verantwortlich. 

Besonders schmerzlich seien die Verluste bei den Jungwählern, so Kretschmann. Diese Information stammt aus einem Artikel von SWR Aktuell.

Kretschmann betonte, dass sich die Grünen in Baden-Württemberg nicht vom Bundestrend abkoppeln konnten. Der negative Sog aus Berlin habe die Partei im Land mitgerissen. 

Die großen Verluste bei den Jungwählern seien dabei besonders dramatisch. Während bei der Europawahl 2019 noch 34 Prozent der bis 24-Jährigen für die Grünen stimmten, waren es bei der diesjährigen Wahl nur noch 11 Prozent, ein Minus von 23 Prozentpunkten.

In Baden-Württemberg betrug der Verlust sogar 25 Prozentpunkte in dieser Altersgruppe.

Der Ministerpräsident kündigte eine „harte“ Analyse des Wahlergebnisses an. Die Grünen müssten untersuchen, warum sie insbesondere bei jungen Menschen so stark eingebrochen seien. 

Kretschmann sprach sich für eine pragmatische Politik aus, die anschlussfähig an die Mehrheit der Gesellschaft ist. Die Grünen stünden vor der Entscheidung, ob sie eine Bündnispartei oder eine Milieupartei sein wollen. Er selbst empfehle den Kurs der Bündnispartei.

Trotz der Wahlschlappe sieht Kretschmann keine Konsequenzen für die Landesregierung oder seine Person. Er betonte, dass er selbst nicht zur Wahl gestanden habe und es keine Plakate oder Wahlveranstaltungen mit ihm gegeben habe. 

Es sei wichtig, die unterschiedlichen Ebenen in einem föderalen politischen Gefüge zu berücksichtigen.