Lidl setzt Deutschlands ältesten Schokoladenhersteller unter Druck: 280 Mitarbeiter müssen in Kurzarbeit

Peter Zeifert

7 Wochen vor

|

01/08/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock.com
Foto: Shutterstock.com
Laut den Angaben der Zeitung sind 280 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen, da es zu Auseinandersetzungen mit dem Giganten Lidl gekommen ist.

Der älteste Schokoladenhersteller Deutschlands, die Halloren-Schokoladenfabrik, sieht sich gezwungen, einen Teil seiner Belegschaft bis zum Jahresende in Kurzarbeit zu schicken.

Dieser Schritt ist die Folge eines heftigen Streits mit einem langjährigen Großkunden, wie die Mitteldeutsche Zeitung am Donnerstag berichtete.

Nach Informationen des Blattes handelt es sich bei dem Kunden um den Discounter-Riesen Lidl, der versucht haben soll, die Preise so stark zu drücken, dass eine kostendeckende Produktion nicht mehr möglich wäre.

Betroffen von der Maßnahme sind rund 280 Mitarbeiter der Halloren-Produktion in Halle sowie der Schwesterfirma Delitzscher Schokoladenfabrik in Sachsen.

Halloren-Vorstand Darren Ehlert bestätigte gegenüber der Mitteldeutschen Zeitung die Entscheidung zur Kurzarbeit, wollte jedoch keine näheren Details oder Namen nennen.

"Halloren hat sich lange genug unter Wert verkauft", erklärte Ehlert. "Das machen wir nicht mehr. Wir haben den Streit nicht gesucht, aber es ging nicht anders. Eine Produktion nur um den Preis hoher Verluste ist nicht länger hinnehmbar."

Lidl wollte auf Anfrage der Zeitung keine Stellungnahme zu den Geschäftsbeziehungen und internen Prozessen abgeben. Die Auseinandersetzung verdeutlicht die Schwierigkeiten mittelständischer Unternehmen, gegen die Marktmacht großer Handelsketten zu bestehen und gleichzeitig wirtschaftlich tragbare Preise zu erzielen.

Die Halloren-Schokoladenfabrik, die auf eine über 200-jährige Tradition zurückblickt, steht vor großen Herausforderungen. Der Schritt zur Kurzarbeit zeigt, wie ernst die Lage ist. Mitarbeiter und Öffentlichkeit hoffen nun auf eine baldige Lösung des Konflikts und die Sicherung der Arbeitsplätze.