Melatonin-Gummis für Kinder? Stiftung Warentest schlägt Alarm

Warum Experten dringend abraten.

Stiftung Warentest warnt vor Melatonin-Gummis für Kinder

Immer mehr Eltern greifen zu Melatonin-Gummis, wenn ihr Kind abends nicht zur Ruhe kommt.

Doch die Stiftung Warentest rät entschieden ab: Diese Präparate bergen Gesundheitsrisiken und sind kein geeigneter Weg zu besserem Kinderschlaf.

Das berichtet TAGESSPIEGEL.

Nebenwirkungen: Von Albträumen bis Schwindel

Obwohl Melatonin als körpereigenes Hormon gilt, kann eine zusätzliche Einnahme bei gesunden Kindern zu Störungen führen.

Bekannte Nebenwirkungen sind Albträume, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Gangunsicherheit und sogar ein erhöhter Blutzuckerspiegel.

Ungenaue Dosierung und zu viel Vitamin B6

In mehreren getesteten Produkten war mehr Melatonin enthalten als angegeben – in einem Fall sogar mehr als doppelt so viel. Zudem überschritten zwei Präparate die empfohlene Höchstmenge an Vitamin B6, was langfristig zu Nervenschäden führen kann.

Verwechslungsgefahr mit Süßigkeiten

Die Gummis sehen aus wie Fruchtbonbons – und genau das macht sie gefährlich. Kinder könnten unbemerkt zugreifen und sich überdosieren, zumal nicht alle Verpackungen kindersicher sind.

Besser: Rituale und professionelle Unterstützung

Psychologin Angelika Schlarb empfiehlt statt Präparaten einfache Veränderungen: feste Einschlafrituale, Gespräche beim Abendessen statt im Bett, und das Bett so ausrichten, dass das Kopfteil nicht zur Tür zeigt.

Bei anhaltenden Problemen helfen Kinderärzte oder Familienberatungen weiter.