Die anfängliche Tilgung bei Baufinanzierungen in Deutschland hat im Juli 2024 den niedrigsten Wert seit 13 Jahren erreicht.
Eine aktuelle Analyse von Dr. Klein zeigt, dass der Tilgungssatz auf 1,71 Prozent gesunken ist, ein Wert, der zuletzt im Juli 2011 so niedrig war.
Diese Entwicklung kommt überraschend, da die Zinsen für Baufinanzierungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind.
Ein Grund für die sinkende Tilgung könnte sein, dass Kreditnehmer ihre monatlichen Raten niedrig halten möchten, um die Belastung in Zeiten hoher Zinsen überschaubar zu gestalten.
Allerdings führt diese Strategie dazu, dass die Laufzeit der Kredite länger wird und die insgesamt zu zahlende Zinssumme steigt.
Auch der Anteil von KfW-Darlehen am gesamten Baufinanzierungsvolumen ist zurückgegangen, was darauf hindeutet, dass weniger Bauherren und Käufer von den Förderprogrammen der KfW profitieren.
Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender bei Dr. Klein, erklärt, dass die sinkende Tilgung zwar kurzfristig entlastend wirkt, langfristig jedoch zu höheren Kosten führt.
Gleichzeitig zeigt die Analyse, dass der durchschnittliche Beleihungsauslauf, also der Anteil des Kredits am Wert der Immobilie, angestiegen ist, was das Risiko für Kreditinstitute erhöht.
Die durchschnittliche Zinsbindung liegt derzeit bei etwa elf Jahren, was eine gewisse Planungssicherheit für Kreditnehmer bietet, allerdings kürzer ist als im Vorjahr, so Informationen von Business Insider.