In der ersten Runde der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis in Ostthüringen hat der AfD-Kandidat Uwe Thrum einen überraschenden Vorsprung erzielt.
Mit 45,7 Prozent der Stimmen liegt er deutlich vor dem CDU-Generalsekretär Christian Herrgott, der 33,3 Prozent erreichte.
Diese Ergebnisse führen zu einer Stichwahl am 28. Januar, bei der Thrum die Chance hat, nach Robert Sesselmann in Sonneberg der zweite
AfD-Landrat in Thüringen zu werden.
Dieses potenzielle Ergebnis könnte auch bundesweit eine bedeutende Rolle spielen, da Thrum der zweite AfD-Mann auf einem Landratsposten wäre.
Der Tagesspiegel berichtet, dass die AfD in Thüringen vom Verfassungsschutz als erwiesen rechtsextrem eingestuft und beobachtet wird.
Die Landratswahl fällt in eine Zeit intensiver politischer Diskussionen, insbesondere nach einem Treffen rechter Extremisten in Potsdam, an dem auch AfD-Politiker teilgenommen haben sollen.
Dieses Ereignis hat die Debatte um ein mögliches Verbot der AfD angeheizt.
Die Wahlbeteiligung im Saale-Orla-Kreis lag bei etwa 66 Prozent. Im Vorfeld der Wahl gab es Proteste gegen die Kandidatur von Thrum. Neben Thrum und Herrgott traten auch der Linke-Landtagsabgeordnete Ralf Kalich und die von der SPD aufgestellte parteilose Kandidatin Regina Butz an, die es jedoch nicht in die Stichwahl schafften.
Diese Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest für das Thüringer Superwahljahr 2024, in dem neben zahlreichen Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen auch die Landtagswahl ansteht.
Die politische Landschaft in Thüringen könnte sich mit dieser Wahl signifikant verändern, insbesondere wenn die AfD weiterhin in Umfragen führt.