Steuerbonus für Spitzenkräfte: Ein umstrittenes Vorhaben

Olivia Rosenberg

19 Wochen vor

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23/07/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
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Kontroverse um Steueranreize für ausländische Fachkräfte.

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Die Bundesregierung plant steuerliche Anreize, um ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu locken. Bundesfinanzminister Christian Lindner bezeichnet diese Anreize als "Anwerbungsprämie". 

Neu zugewanderte Fachkräfte sollen in den ersten drei Jahren 30, 20 und 10 Prozent ihres Bruttolohns steuerfrei stellen können. 

Die Maßnahme ist Teil der "Wachstumsinitiative" der Regierung und soll dazu beitragen, Deutschland als attraktiven Arbeitsort für Spitzenkräfte zu positionieren.

Wie die Tagesschau berichtet, stößt der Vorschlag auf erhebliche Kritik, vor allem vonseiten der Wirtschaft.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger äußerte Bedenken hinsichtlich der Steuergerechtigkeit und des innenpolitischen Signals, das durch diese Maßnahme gesendet würde. Auch Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, zeigte sich skeptisch. 

Er befürchtet, dass die Steuervergünstigungen Diskussionen über eine Ungleichbehandlung mit den inländischen Arbeitnehmern auslösen könnten. 

Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie, plädiert stattdessen für eine zügige Anerkennung ausländischer Abschlüsse und vereinfachte Verfahren bei der Erwerbsmigration.

Die Reaktionen auf den Vorschlag sind gemischt. Während einige die Notwendigkeit sehen, Deutschland für ausländische Fachkräfte attraktiver zu machen, wird die Art und Weise der Umsetzung stark hinterfragt. 

Bundesfinanzminister Lindner hat angekündigt, das Gespräch mit den Arbeitgebern zu suchen, bevor endgültige Entscheidungen getroffen werden. Auch Arbeitsminister Hubertus Heil sowie zahlreiche Oppositionspolitiker lehnen die Steueranreize ab.