Traditionsbäckerei nach 250 Jahren insolvent: 1000 Arbeitsplätze in Gefahr

Olivia Rosenberg

1 Woche vor

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10/10/2024
Deutschland
Foto: Shutterstock
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Wie hohe Kosten und Konkurrenz der Sternenbäck den Garaus machen.

Nach über 250 Jahren steht die traditionsreiche Bäckereikette Sternenbäck vor einem möglichen Aus.

Mit 120 Filialen in ganz Deutschland und rund 1000 Mitarbeitern meldete das Unternehmen im Frühjahr 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung an. Nun zeichnet sich ab, dass viele der Standorte geschlossen werden müssen.

Besonders hart trifft es den Hauptsitz in Hechingen, wo die Produktion bis Ende des Jahres eingestellt werden soll.

Die wirtschaftliche Lage der Bäckerei hat sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert, wobei hohe Energiekosten und der starke Konkurrenzdruck durch große Ketten und Supermärkte das Unternehmen zunehmend belastet haben.

Wie Merkur berichtet, könnte es dennoch Hoffnung für einige Standorte geben. Für die Filialen in Gera (Thüringen) und Spremberg (Brandenburg) gibt es Investoren, die das Geschäft möglicherweise weiterführen werden.

In Gera sind drei Filialen betroffen, in Spremberg zwei. Dies könnte den betroffenen Mitarbeitern in diesen Regionen zumindest eine Perspektive bieten.

Für viele andere Angestellte bleibt die Zukunft jedoch ungewiss, da das Ausmaß der Schließungen noch nicht vollständig absehbar ist.

Die Insolvenz der Sternenbäckerei ist Teil eines größeren Trends im deutschen Bäckereigewerbe. Laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks nimmt die Zahl der Bäckereien seit Jahren kontinuierlich ab.

2013 gab es noch über 13.000 Betriebe, doch 2023 waren es weniger als 10.000. Besonders besorgniserregend ist auch der Rückgang bei den Auszubildenden: Die Zahl der Lehrlinge hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als halbiert, was die Zukunft der Branche weiter gefährdet.

Diese Entwicklung könnte sich angesichts der steigenden Insolvenzen in den kommenden Jahren noch weiter verschärfen.