Die PISA-Studie, ein weltweites Bildungsranking, steht erneut in der Kritik. Der Pädagoge und Historiker Rainer Bölling äußert in einem Interview mit dem NDR ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Aussagekraft und Methodik der Studie.
Bölling argumentiert, dass die PISA-Studie ein "völlig verzerrtes" Bild der Bildungssysteme verschiedener Nationen zeichnet und somit zu falschen Schlüssen führt.
Laut NDR kritisiert Bölling insbesondere das Nationen-Ranking der PISA-Studie. Er bemängelt, dass die Studie Äpfel mit Birnen vergleicht, indem sie unterschiedlich große Stichproben aus verschiedenen Ländern miteinander vergleicht.
So hatte Deutschland beispielsweise eine Erfassungsquote von 99,3 Prozent, während andere Länder deutlich darunter lagen. Dies führt zu einer erheblichen Verzerrung der Ergebnisse, insbesondere wenn man die unterschiedlichen Anteile von Migranten in den jeweiligen Ländern berücksichtigt.
Bölling betont, dass die PISA-Studie zwar eine Fülle von Daten liefert, diese jedoch oft falsch interpretiert werden. Er rät dazu, sich weniger auf internationale Vergleiche zu konzentrieren und stattdessen das eigene Bildungssystem konsequent zu verbessern.
Probleme wie Lehrermangel sollten im Vordergrund stehen, anstatt neidisch auf Länder wie Singapur, Finnland oder Südkorea zu blicken.