Wolfsgruß-Eklat: Auswirkungen auf die türkische Community in Deutschland

Olivia Rosenberg

18 Wochen vor

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17/07/2024
Deutschland
Foto: Wikimedia Commons
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Die Debatte um den Wolfsgruß.

Nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 hat der Wolfsgruß des türkischen Nationalspielers Merih Demiral eine hitzige Debatte ausgelöst. 

Der Gruß, der von einigen als Zeichen des Türkentums und von anderen als rechtsextreme Geste gesehen wird, hat in der türkischen Community in Deutschland für Aufruhr gesorgt. 

Gökay Sofuoglu, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, erklärte, dass politische Symbole auf dem Fußballfeld keinen Platz haben. 

Auch Macit Karaahmetoglu von der SPD-Bundestagsfraktion betonte, dass solche Provokationen der deutsch-türkischen Freundschaft schaden.

Laut einem Bericht des Focus wird der Wolfsgruß von Extremismusforschern als Symbol der rechtsextremen Ülkücü-Bewegung und der Nationalistischen Bewegung (MHP) angesehen. 

Diese Geste wird häufig genutzt, um nationalistische und rechtsextreme Botschaften zu verbreiten. Ankara hingegen verteidigt den Gruß als Zeichen des Türkentums, was nicht überrascht, da Erdogan seit 2016 mit Unterstützung der Grauen Wölfe regiert. 

Der Konflikt zwischen türkischen und kurdischen Gruppen in Deutschland zeigt, wie solche Symbole die Gemeinschaften in der Diaspora beeinflussen können. 

Sezer Idil Gögüs vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung warnt davor, diese Konflikte als Minderheitenprobleme abzutun, und betont die Notwendigkeit, ihre Bedeutung für verschiedene Gruppen zu verstehen.