Sicheres Trinkwasser gilt als Grundpfeiler der Gesundheit, doch eine neue Entdeckung stellt diese Annahme infrage.
Forscher haben in Mineralwasser, das in mehreren europäischen Ländern verkauft wird, Spuren einer schädlichen Chemikalie gefunden, berichtet Digi24.
Diese Chemikalie, genannt TFA (Trifluoressigsäure), gehört zur Familie der PFAS, die oft als „Ewigkeitschemikalien“ bezeichnet werden.
Diese Substanzen sind bekannt für ihre Umweltbeständigkeit und ihre Fähigkeit, sich in Wasser, Boden und lebenden Organismen anzureichern.
TFA wird häufig in Pestiziden und industriellen Kältemitteln verwendet. Es wird mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Auswirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit.
Die Kontamination scheint auf den intensiven Einsatz von Pestiziden zurückzuführen zu sein. Diese Pestizide enthalten entweder TFA oder wandeln sich nach ihrer Freisetzung in die Umwelt in TFA um.
In einigen Fällen überschreiten die in Mineralwasser nachgewiesenen TFA-Werte die von europäischen Behörden festgelegten Sicherheitsgrenzen, was Besorgnis über die öffentliche Gesundheit auslöst.
Das Pesticide Action Network Europe führte die Studie durch. Es wurden 19 Mineralwassermarken getestet, von denen 10 mit TFA belastet waren.
In einigen Fällen lagen die Werte 32-mal höher als der Schwellenwert, der in der Europäischen Union regulatorische Maßnahmen auslösen würde.
Angeliki Lysimachou, eine Mitautorin der Studie, betonte, dass das Problem nicht den Mineralwasserherstellern anzulasten sei.
Die Kontamination resultiert aus der von Menschen verursachten Umweltverschmutzung.
PFAS-Chemikalien, einschließlich TFA, werden weit verbreitet eingesetzt, da sie stabil und wirksam sind. Diese Stabilität macht sie jedoch zu einer ernsten Umweltgefahr.
TFA ist auch ein Nebenprodukt neuerer Kältemittel, die entwickelt wurden, um ältere Treibhausgase zu ersetzen.
Obwohl diese Chemikalien als sicherere Alternativen vermarktet werden, haben sie eine langanhaltende Wirkung und verbleiben jahrhundertelang in der Umwelt.
Die Behörden beginnen zu handeln. Die Europäische Kommission erwägt ein Verbot von zwei Pestiziden, die TFA-Verbindungen enthalten.
In der Schweiz wurde eine weitverbreitete TFA-Kontamination des Grundwassers festgestellt.
Unterdessen ergaben Regenwassertests in Michigan, USA, dass alle Proben TFA enthielten. Dennoch lockerte die Umweltbehörde der USA kürzlich die Vorschriften für diese Chemikalie.