Startseite Forschung Katzen und Demenz: Ein Durchbruch für die Alzheimer-Forschung beim Menschen

Katzen und Demenz: Ein Durchbruch für die Alzheimer-Forschung beim Menschen

cat,relaxing,kat,slapper,af
Shutterstock.com

Die Ergebnisse könnten den Weg für neue Therapien ebnen, von denen sowohl Menschen als auch ihre Haustiere profitieren.

Gerade lesen andere

Erleben von Hirnveränderungen, die denen von Alzheimer-Patienten beim Menschen erstaunlich ähnlich sind

Abkehr vom Nagermodell

Seit Jahrzehnten stützt sich die Alzheimer-Forschung stark auf genetisch veränderte Nagetiere. Doch diese entwickeln Demenz nicht auf natürliche Weise.

Katzen hingegen können spontan Gedächtnisverlust erleiden und sind damit ein authentischeres Modell für die Erforschung der Krankheit.

Erkennbare Symptome bei felinen Patienten

Ältere Katzen mit Demenz zeigen häufig Anzeichen wie verstärkte Lautäußerungen, Verwirrtheit und gestörten Schlaf – Symptome, die jenen menschlicher Patienten auffallend ähneln.

Diese Verhaltensparallelen untermauern das Argument, dass Katzen als effektives Forschungsmodell dienen können.

Ein genauer Blick ins Katzengehirn

Lesen Sie auch

Das Forschungsteam untersuchte die Gehirne von 25 verstorbenen Katzen unterschiedlichen Alters. Bei den an Demenz erkrankten Tieren fanden sie Ablagerungen von Amyloid-Beta in den Synapsen – denselben Proteinansammlungen, die auch mit Alzheimer beim Menschen in Verbindung gebracht werden.

Die Rolle des synaptischen „Pruning“

Eine weitere wichtige Entdeckung war das Vorhandensein einer übermäßigen synaptischen Ausdünnung – ein Prozess, bei dem Stützzellen beschädigte Synapsen abbauen.

Obwohl dieser Vorgang ein normaler Bestandteil der Gehirnentwicklung ist, kann ein Übermaß daran lebenswichtige Verbindungen zerstören und Demenzsymptome auslösen.

Einblicke des leitenden Forschers

Dr. Robert McGeachan von der Royal (Dick) School of Veterinary Studies betonte: „Demenz ist eine verheerende Krankheit – ganz gleich, ob sie Menschen, Katzen oder Hunde betrifft.

Unsere Ergebnisse zeigen frappierende Ähnlichkeiten zwischen feliner Demenz und Alzheimer beim Menschen.“

Gemeinsamer Nutzen für Tiere und Menschen

Lesen Sie auch

Da Katzen die mit Demenz verbundenen Hirnveränderungen auf natürliche Weise entwickeln, könnten sie Forschern helfen, Therapien zu testen und zu verfeinern, die beiden Spezies zugutekommen.

Dies eröffnet Möglichkeiten für Behandlungen, die die Lebensqualität sowohl alternder Haustiere als auch ihrer menschlichen Gefährten verbessern.

Veröffentlichte Ergebnisse und internationale Zusammenarbeit

Die Studie, veröffentlicht im European Journal of Neuroscience, entstand aus einer Kooperation von Forschern aus Edinburgh, Kalifornien, dem UK Dementia Research Institute und Scottish Brain Sciences. Sie wurde von Wellcome und weiteren wichtigen Organisationen finanziert.

Emotionale Belastung für Tierhalter

Professorin Danièlle Gunn-Moore, Expertin für Katzenmedizin, schilderte die Belastung, die Demenz sowohl für Katzen als auch für ihre Besitzer bedeutet.

Sie ist überzeugt, dass Studien wie diese entscheidend sind, um Behandlungen zu entwickeln, die allen Betroffenen Linderung verschaffen.

Blick in die Zukunft

Lesen Sie auch

Da die feline Demenz der Alzheimer-Krankheit beim Menschen so nahekommt, sind Wissenschaftler optimistisch, dass diese Erkenntnisse Durchbrüche beschleunigen können – ein bedeutender Schritt im Verständnis und in der Bekämpfung einer der größten medizinischen Herausforderungen unserer Zeit.

Ads by MGDK