RKI warnt vor Sommerinfektionswelle: Corona-Rate steigt wieder an

Olivia Rosenberg

18 Wochen vor

|

12/07/2024
Gesundheit
Foto: Shutterstock
Foto: Shutterstock
Ungewöhnlicher Anstieg von Atemwegserkrankungen im Sommer.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet einen überraschend starken Anstieg der Atemwegserkrankungen in Deutschland, mitten im Sommer. 

Anfang Juli wurden rund 6000 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert, was etwa 6 Prozent der Bevölkerung entspricht. Diese Zahlen sind ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit. Besonders auffällig ist, dass jede achte Probe eine Corona-Infektion zeigt. 

Diese Daten stammen aus dem aktuellen Wochenbericht des RKI, wie ntv berichtet.

Die meisten dieser Infektionen werden durch gewöhnliche Erkältungsviren wie Rhinoviren verursacht, doch auch das Coronavirus SARS-CoV-2 ist wieder vermehrt im Umlauf. 

Laut RKI beträgt der Anteil der Corona-Infektionen 12,1 Prozent, womit das Virus auf Platz zwei der derzeit zirkulierenden Erreger liegt. 

Aktuell ist in Deutschland die Coronavirus-Variante KP3, ein Ableger der JN.1-Sublinie, verbreitet. Influenzaviren hingegen spielen momentan keine bedeutende Rolle mehr.

Ein Blick in die Krankenhäuser zeigt, dass die Zahl der schwer verlaufenden Atemwegsinfektionen weiterhin niedrig bleibt. 

Das RKI stellt fest, dass Covid-19 derzeit vorwiegend bei älteren Patienten diagnostiziert wird. Dennoch bleibt die Mehrheit der Corona-Infektionen außerhalb der Krankenhäuser unentdeckt, was bedeutet, dass das Virus weiterhin in der Bevölkerung aktiv ist.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass die aktuelle Datenlage nach dem Ende der Corona-Testpflicht lückenhaft ist. Trotzdem gibt es Hinweise auf einen Anstieg des Corona-Ansteckungsrisikos. 

So zeigt das Abwassermonitoring, das zur Überwachung von Infektionserregern genutzt wird, eine steigende Viruslast. Das RKI erhielt Anfang Juli dazu Stichproben aus 143 deutschen Kläranlagen.

Insgesamt rät das RKI zur Vorsicht, insbesondere für ältere und geschwächte Mitbürger. Die verfügbaren Daten zeigen, dass der Anstieg der Infektionen zwar ungewöhnlich für die Jahreszeit ist, aber noch weit unter den Ausmaßen früherer Corona-Wellen bleibt. 

Virologen beobachten die Lage aufmerksam, insbesondere im Hinblick auf mögliche neue Coronavirus-Varianten und das Risiko einer Übertragung des Vogelgrippevirus H5N1 auf den Menschen.