Der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter, sondern oft auch Streit zwischen Nachbarn. Wenn das Laub von den Bäumen des Nachbarn in den eigenen Garten fällt, stellt sich die Frage, wer für die Beseitigung zuständig ist.
Viele glauben, dass der Besitzer des Baumes auch für das Laub verantwortlich ist, das auf benachbarte Grundstücke fällt. Doch das ist nicht immer der Fall.
Laut Thomas Pliester, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht, ist Laub von „legal“ gepflanzten Bäumen in der Regel zu dulden, solange es keine „wesentliche Beeinträchtigung“ darstellt.
Dieser rechtliche Grundsatz wird in § 906 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) festgehalten.
Laut myhomebook gibt es jedoch Ausnahmen: Wenn Bäume unsachgemäß gepflanzt wurden, das heißt, wenn sie die gesetzlich vorgeschriebenen Abstände zur Grundstücksgrenze nicht einhalten, kann der betroffene Nachbar Maßnahmen fordern.
In solchen Fällen kann der Nachbar verpflichtet werden, das Laub zu entfernen, oder er muss die Kosten für eine professionelle Beseitigung übernehmen.
Dies wird als „Laubrente“ bezeichnet. Wichtig ist jedoch, dass der betroffene Gartenbesitzer innerhalb von fünf Jahren nach der Pflanzung des Baumes handelt. Ansonsten verfällt der Anspruch.
Falls der Nachbar sich weigert, das Laub zu entfernen, oder die Situation rechtlich kompliziert ist, empfiehlt Pliester eine außergerichtliche Schlichtung durch die örtliche Schiedsstelle.
In den meisten Fällen lassen sich solche Streitigkeiten ohne gerichtliche Auseinandersetzungen klären, was Zeit und Kosten spart.
