Seit Jahrzehnten nutzt Russland Propaganda als eine seiner wirkungsvollsten Waffen. Der Kreml hat die Grenze zwischen Realität und Inszenierung immer wieder verwischt.
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Nun, so sagen Analysten, ist das nächste Kapitel dieser Tradition angebrochen. Moskaus jüngste Ankündigung eines erfolgreichen Tests seines sogenannten „Weltuntergangs“-Atomtorpedos Poseidon wird von Experten als sorgfältig inszenierte Illusion abgetan.
Propaganda auf Hochtouren
Der Kreml erklärte am 29. Oktober, er habe den Poseidon erfolgreich getestet – eine atomgetriebene Unterwasserdrohne, die einen 100-Megatonnen-Sprengkopf tragen und radioaktive Tsunamis auslösen könne.
Erstmals 2018 vorgestellt, wurde der Poseidon als Waffe präsentiert, die westliche Verteidigungssysteme umgehen und Küstenziele verwüsten könne.
Doch Experten zweifeln seit Langem an seiner Einsatzfähigkeit.
Das Projekt war von Geheimhaltung und tödlichen Unfällen überschattet, darunter eine Explosion im Jahr 2019 an Bord des U-Boots Losharik, bei der 14 Seeleute ums Leben kamen.
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Berichte der NATO und westlicher Geheimdienste haben wiederholt infrage gestellt, ob das Antriebssystem und die Tarnfähigkeiten des Torpedos überhaupt wie behauptet funktionieren.
Da Russlands Invasion in der Ukraine nun in ihr viertes Jahr geht, sehen Analysten die neue Behauptung als kalkulierten Akt der Propaganda.
Analysten nennen es Bluff
Jurij Bojetschko, Leiter der Hilfsorganisation Hope for Ukraine, sagte gegenüber Express.co.uk, Putins Ankündigung werde „weitgehend als propagandistisches Muskelspiel betrachtet – zur globalen Abschreckung und zur Beruhigung der eigenen Bevölkerung“.
Bojetschko erklärte, dass die Erzählung des Kremls von militärischer und technologischer Überlegenheit zeitlich mit Berichten über schwere Verluste und festgefahrene Offensiven bei Myrnohrad und Pokrowsk zusammenfalle.
„Unabhängige Analysten, westliche Regierungen und ukrainische Beamte haben beide Behauptungen entschieden bestritten“, sagte er – sowohl die angebliche Einkesselung ukrainischer Truppen als auch den behaupteten Erfolg des Poseidon.
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Er beschrieb die Strategie als „mehrschichtige Täuschung“ und fügte hinzu, dass die Ankündigung „darauf abzielt, die kostspielige Realität des Abnutzungskrieges zu verschleiern und internationalem politischen Druck zuvorzukommen“.
Der Mythos vom ‚Super-Torpedo‘
Der Poseidon, auch unter dem Codenamen Status-6 bekannt, wurde nach Russlands Annexion der Krim 2014 als Abschreckungsmittel gegenüber der NATO konzipiert.
Nach Angaben des Kremls soll die Waffe unbemerkt Tausende Kilometer unter Wasser zurücklegen und nahe gegnerischer Küsten detonieren können.
Westliche Experten weisen jedoch darauf hin, dass ein derart großes, atomgetriebenes Fahrzeug in der Praxis leicht per Sonar zu orten und äußerst instabil wäre.
„Das ist keine Überlegenheit, das ist Täuschung“, sagte Bojetschko.
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Seine Einschätzung deckt sich mit der wachsenden Ansicht vieler Militärexperten, dass Putins wiederkehrende Ankündigungen sogenannter „Wunderwaffen“ psychologische Werkzeuge sind – gedacht, um die Moral aufrechtzuerhalten und das Ausland einzuschüchtern, nicht um echte militärische Fortschritte zu zeigen.
Die größere Kriegsbotschaft
Der Sprecher der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, verschärfte am 31. Oktober die nukleare Rhetorik und erklärte, der Westen solle „auf den Knien flehen“, um einen Abschuss von Poseidon oder Burewestnik zu verhindern.
In Washington reagierte US-Präsident Donald Trump scharf: „Putin sollte den Krieg in der Ukraine beenden, nicht Raketen testen.“
Bojetschko warnte, dass solche „großen, aber unbestätigten Ankündigungen“ zeigen, wie sehr Moskau weiterhin auf Desinformation und theatralische Militärinszenierungen angewiesen sei, um Kontrolle zu bewahren.
„Der Zeitpunkt dieser Erklärungen zeigt, dass Russland weiter auf Illusionen setzt, um die wachsenden Kosten des Krieges zu rechtfertigen“, sagte er.
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Quellen: Express.co.uk, Reuters, NATO-Berichte, ukrainische und westliche Geheimdienstunterlagen.
Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde