Der Weg zum Frieden? Putins Forderungen und Selenskyjs Gegenforderungen

Amalie L.

1 Woche vor

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14/02/2025
Krieg
Symbolfoto: OSCAR GONZALEZ FUENTES / Shutterstock.com
Foto: Oleksandr Osipov / Shutterstock.com
Der Ukraine-Krieg hat möglicherweise einen Wendepunkt erreicht, da auf höchster Ebene Gespräche über Frieden geführt werden.

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Doch welche Bedingungen stellen Russland und die Ukraine für eine Einigung? Der Auslandskorrespondent von SVT, Bert Sundström, analysiert die wichtigsten Punkte des politischen Spiels.

Trumps Ankündigung: „Verhandlungen sollen sofort beginnen“

Als der ehemalige US-Präsident Donald Trump kürzlich bekannt gab, dass er mit Russlands Präsident Wladimir Putin gesprochen habe und die Verhandlungen über den Ukraine-Krieg „sofort beginnen“ sollten, wurde dies als potenzieller Durchbruch angesehen.

Doch es bleiben viele Fragen offen: Was will Russland? Was fordert die Ukraine? Und gibt es überhaupt einen realistischen Weg zum Frieden? Das berichtet SVT Nyheter.

Russlands Forderungen: Besetzung eroberter Gebiete und ein Stopp der NATO-Erweiterung

Laut Bert Sundström ist Putins wichtigste Forderung, dass Russland die Gebiete in der Ukraine behalten darf, die derzeit unter russischer Kontrolle stehen. Dazu gehören unter anderem die annektierten Regionen im Osten und Süden der Ukraine, einschließlich der Krim.

Ein weiteres zentrales Thema für den Kreml sind die zukünftigen Bündnisse der Ukraine. Der US-Verteidigungsminister Pete Hegseth stellte kürzlich klar, dass die Ukraine nicht der NATO beitreten werde – eine der dringlichsten Forderungen Putins, so Sundström.

„Putin will eine Garantie, dass die Ukraine niemals NATO-Mitglied wird – das ist für ihn von höchster Bedeutung“, erklärt Sundström.

Die Forderungen der Ukraine: Abzug russischer Truppen und zukünftiger Schutz

Auf ukrainischer Seite gibt es klare Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit überhaupt Verhandlungen stattfinden können.

„Die Ukraine fordert den vollständigen Abzug aller russischen Soldaten aus dem Land und die Rückgabe der besetzten Gebiete an die Ukraine“, sagt Sundström. Dies schließt eine Rückkehr zu den Grenzen ein, die vor der russischen Annexion der Krim im Jahr 2014 galten.

Doch es geht nicht nur um Territorium. Die ukrainische Regierung verlangt auch Sicherheitsgarantien für die Zukunft.

„Sie wollen eine Sicherheitszusage der internationalen Gemeinschaft – was in der Praxis eine NATO-Mitgliedschaft oder einen vergleichbaren Schutz bedeutet“, erklärt Sundström.

Ein Kampf um mehr als nur Territorium

Sundström betont, dass der Konflikt über Grenzen und Bündnisse hinausgeht. Putin betrachtet die Ukraine nicht als eine eigenständige, souveräne Nation, sondern als einen Teil des russischen Imperiums. Die Ukraine hingegen sieht den Krieg als einen Kampf zwischen Demokratie und Diktatur.

„Die Ukraine ist überzeugt, dass langfristiger Frieden nur möglich ist, wenn Putin nicht mehr an der Macht ist und Russland sich zu einer echten Demokratie entwickelt“, sagt Sundström.

Wie realistisch diese Forderungen sind und ob die Verhandlungen überhaupt zu einer Einigung führen, bleibt abzuwarten. Doch eines ist klar: Beide Seiten gehen mit harten Forderungen und tiefem Misstrauen in die Gespräche.