Ein „Bluff-und-Beten“-Ansatz könnte das Eskalationsrisiko erhöhen, sagte er.
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A „bluff-and-pray“ approach could increase the risk of escalation, he said.
Was geschieht?

Europäische NATO‑Führungsstaaten sollten laut dem Leiter der deutschen Soldatengewerkschaft das Ausmaß der Verpflichtung, das für eine künftige Friedensmission in der Ukraine erforderlich ist, nicht unterschätzen.
Zehntausende Soldaten

Oberst André Wüstner sagte gegenüber Reuters, es könnten zehntausende Soldaten nötig sein – und die politischen Entscheidungsträger müssten ehrlich über Umfang und Risiken sprechen.
Keine US‑Truppen, aber wachsender Druck in Europa

Während US‑Präsident Donald Trump auf einen Friedensvertrag zwischen Moskau und Kiew drängt, hat er klargestellt, dass keine US‑Truppen an einem Einsatz beteiligt sein sollen.
Das überlässt die Führungsrolle in einer nachkonfliktären Sicherheitsarchitektur den europäischen Mächten – eine Aufgabe, auf die sie möglicherweise nicht ausreichend vorbereitet sind.
Macron, Starmer und Merz signalisieren Bereitschaft

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Keir Starmer haben sich öffentlich dafür ausgesprochen, Truppen im Rahmen eines künftigen Friedensabkommens in die Ukraine zu entsenden.
Auch Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich offen für die Idee gezeigt – womit Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich womöglich eine neue „Koalition der Willigen“ bilden könnten.
Deutsche Soldatengewerkschaft: Die Herausforderung darf nicht beschönigt werden

Oberst Wüstner, der mehr als 200.000 aktive und ehemalige deutsche Soldaten vertritt, appellierte an die Realitätsnähe der Staats- und Regierungschefs.
„Ein paar Generäle und kleine Einheiten, die ein Kommando führen, werden nicht ausreichen“, sagte er gegenüber Reuters.
Ein ernsthafter, langfristiger Einsatz sei unerlässlich, wenn der Westen Frieden garantieren wolle.
Eine Botschaft an Putin: Militärische Rückendeckung ist Pflicht

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Wüstner unterstrich, dass Sicherheitsgarantien für die Ukraine glaubwürdig sein und klar durch internationale Militärpräsenz untermauert werden müssen.
„Von Anfang an muss Putin verstehen – und das muss durch internationale Kräfte gestützt werden –, dass wir es mit der Sicherheit der Ukraine, einem Waffenstillstand und einer Reaktion auf weitere Aggressionen absolut ernst meinen“, sagte er.
Bluff‑und‑Beten ist keine Option

Einen „Bluff‑und‑Beten“-Ansatz zu verfolgen, sei nicht nur naiv, sondern gefährlich, warnte Wüstner.
Eine solche Taktik würde die Eskalationsgefahr und Instabilität erhöhen.
Die 10.000‑Soldaten‑Schätzung für Schlüsselstaaten

Wüstner schätzte, dass Großbritannien, Frankreich und Deutschland jeweils mindestens 10.000 Soldaten in die Ukraine entsenden müssten, damit Friedensmissionen ernst genommen werden – eine enorme Belastung für ihre bereits unterversorgten und überforderten Streitkräfte.
Europas militärische Schwächen offenbart

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Trotz Zusagen beim letzten NATO‑Gipfel kämpfen europäische Staaten weiterhin damit, neue Verteidigungsverpflichtungen zu erfüllen.
Das verdeutlicht, wie weit sie von einer eigenständigen militärischen Handlungsfähigkeit entfernt sind.
Weckruf für Europas NATO‑Flanke

Wüstner forderte europäische NATO‑Mitglieder auf, die Aufrüstung zu beschleunigen und die europäische Säule innerhalb der Allianz zu stärken – Schritte, die er als entscheidend für die Rolle Europas in künftigen Sicherheitsarrangements ansieht.
Bereitschaft statt Rhetorik

Während die Debatte über Friedenspläne und Truppenentsendungen an Fahrt gewinnt, ist Wüstners Botschaft klar:
Europa muss von bloßer Rhetorik zur Bereitschaft übergehen. Nur durch eine ernsthafte, koordinierte militärische Anstrengung kann die NATO Stabilität in einer Nachkriegs-Ukraine gewährleisten und künftige Aggressionen abschrecken.