Deutscher Rüstungskonzern rüstet sich für Krieg – oder Frieden – in der Ukraine

Amalie L.

6 Tage vor

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13/03/2025
Krieg
Foto: Shutterstock
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Deutscher Rüstungskonzern gibt an, über 2.000 Ausrüstungsgegenstände liefern zu können, falls eine internationale Mission gestartet wird.

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Armin Papperger, der Chef des deutschen Rüstungsunternehmens Rheinmetall, erklärte, dass sein Unternehmen bereit sei, eine mögliche internationale Friedensmission in der Ukraine zu unterstützen – falls eine solche in Zukunft ins Leben gerufen wird.

In einem Gespräch mit der Deutschen Welle am 12. März stellte Papperger klar, dass noch keine endgültige Entscheidung über eine solche Mission gefallen sei, betonte jedoch, dass Rheinmetall mehr als 2.000 Ausrüstungsteile liefern könnte, falls dies erforderlich sei.

Er verwies auf die Rolle seines Unternehmens bei der Ausstattung der deutschen Panzerbrigade, die derzeit in Litauen aufgebaut wird und bis 2027 vollständig einsatzbereit sein soll.

Rheinmetall habe für dieses Vorhaben eine breite Palette an Ausrüstung geliefert, und Papperger erklärte, dass sein Unternehmen dasselbe für die Ukraine tun könne. Dazu würden vermutlich Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und weitere militärische Unterstützungsausrüstung gehören.

Die Ankündigung erfolgte, als Papperger die Geschäftsergebnisse von Rheinmetall für das Jahr 2024 präsentierte, das er als Rekordjahr beschrieb. Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro – der höchste in seiner Geschichte.

Ein Großteil dieses Wachstums resultierte aus neuen Aufträgen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.

Seit dem Beginn der russischen Invasion im Jahr 2022 hat Rheinmetall Aufträge im Wert von rund 6 Milliarden Euro erhalten, die mit der Ukraine in Verbindung stehen.

„Wir sind zu einem starken industriellen Partner für die Ukraine geworden“, sagte Papperger.

Er fügte hinzu, dass Rheinmetall inzwischen wöchentlich mit ukrainischen Regierungsvertretern spreche, um Lieferungen und andere Formen der Unterstützung zu koordinieren.

Panzer-Wartungszentrum soll in der Ukraine eröffnet werden

Eines der wichtigsten anstehenden Projekte von Rheinmetall ist die Einrichtung eines Panzer- und Artillerie-Wartungszentrums in der Ukraine. Die Anlage soll Reparaturen an deutschen Militärfahrzeugen übernehmen, die mittlerweile einen zentralen Bestandteil der ukrainischen Armee ausmachen.

Dieses Wartungszentrum wird der Ukraine ermöglichen, beschädigte Panzer und Waffen schneller zu reparieren, ohne sie zur Instandsetzung ins Ausland schicken zu müssen. Es ist Teil eines umfassenderen Vorhabens, der Ukraine mehr Eigenständigkeit bei ihrer Verteidigung zu ermöglichen, während der Krieg andauert.

Derzeit gibt es keine offizielle internationale Friedensmission in der Ukraine.

Doch jüngste diplomatische Gespräche – insbesondere zwischen der Ukraine und den USA in Saudi-Arabien – haben zu Diskussionen über eine mögliche zukünftige Mission geführt.

Falls eine solche Friedensmission beschlossen wird, gibt Rheinmetall an, bereit zu sein, bei Logistik und militärischer Ausrüstung zu helfen. Papperger betonte, dass das Unternehmen keine politischen Entscheidungen trifft, aber vorbereitet sein will, falls es um Unterstützung gebeten wird.