Seit Jahren präsentiert Russland seine hochmoderne Militärtechnologie als Symbol für Macht und Dominanz.
Doch ein jüngster Patzer von Wladimir Putin hat Fragen darüber aufgeworfen, ob eine der viel beworbenen Waffen tatsächlich so einsatzfähig ist, wie behauptet wird.
Die Verwirrung resultiert aus Putins widersprüchlichen Aussagen über die Oreschnik-Rakete – ein System, das angeblich in der Lage ist, hypersonische Angriffe durchzuführen, so die Zeitung Ziare.
Während seiner jährlichen Ansprache vor dem russischen Verteidigungsministerium sprach Putin über das Oreschnik-Raketensystem, das Berichten zufolge im letzten Monat gegen die Ukraine eingesetzt wurde. Während er dessen Leistung lobte, enthüllte er ein unerwartetes Detail:
„In naher Zukunft muss die Serienproduktion dieser Systeme sichergestellt werden, um die Sicherheit Russlands und die unserer Verbündeten zu schützen“, sagte Putin.
Für Propagandazwecke übertrieben
Die Aussage war bemerkenswert, da sie direkt dem widersprach, was er im November gesagt hatte. Bei einem früheren Treffen der OVKS, einem Militärbündnis ehemaliger Sowjetstaaten, hatte Putin behauptet, die Rakete sei bereits in Produktion.
„Wir haben mehrere einsatzbereite Einheiten... Die Produktion der Oreschnik hat begonnen“, sagte er damals.
Die widersprüchlichen Aussagen blieben nicht unbemerkt. Anton Geraschtschenko, ein prominenter ukrainischer Beamter, machte Putins Patzer in den sozialen Medien publik und schürte damit Zweifel an Russlands Behauptungen.
Analysten im Westen haben schon lange vermutet, dass einige von Russlands „fortschrittlichen Waffen“ für Propagandazwecke übertrieben dargestellt werden. Diese jüngste Ungereimtheit verleiht ihrem Skeptizismus neues Gewicht.
Die Oreschnik – was auf Russisch „Hasel“ bedeutet – wird als eine Mittelstreckenrakete beschrieben, die in der Lage ist, einen hypersonischen Sprengkopf zu tragen. Sollte das zutreffen, wäre dies ein bedeutender Fortschritt für Russlands Arsenal.
Allerdings wirft Putins Eingeständnis, dass das System noch nicht in Serienproduktion ist, Fragen über dessen tatsächliche Einsatzbereitschaft und Effektivität auf.
Russland hat seine militärischen Fortschritte oft dazu genutzt, Stärke zu demonstrieren – sowohl im Inland als auch international.
Doch solche Patzer offenbaren Risse in diesem Bild. Anstatt eines einsatzfähigen Wendepunkts könnte die Oreschnik sich noch immer in der Testphase befinden.