Der Soldat hatte im November 2023 vier Kameraden erschossen – ein weiteres dramatisches Kapitel in der zunehmend angespannten Lage innerhalb der russischen Streitkräfte, die seit über drei Jahren in der Ukraine kämpfen.
Das berichtet die Kyiv Independent.
Eskalation nach Disziplinarmaßnahmen
Laut Recherchen der unabhängigen Plattform Mediazona war Posmetukhov in einen Konflikt mit einem Offizier geraten, der ihn mit Disziplinarmaßnahmen und einer möglichen Versetzung in eine Sturmtruppe bestrafte.
Diese Einheiten gelten als besonders verlustreich, da sie oft in vorderster Linie der sogenannten „Fleischwellen“-Taktiken eingesetzt werden.
Die genauen Umstände des Amoklaufs blieben unklar, da das Militärgericht des Südlichen Bezirks den Fall unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelte.
Doch die bekannten Details zeichnen ein erschreckendes Bild: Posmetukhov betrat offenbar nach dem Konsum von Alkohol einen Kommandobunker, wo er zunächst den Unteroffizier Wladimir Glazjew erschoss.
Danach drang er in einen Unterstand ein und tötete drei weitere Soldaten – Oberstleutnant Stanislaw Kljukin, Hauptmann Michail Trubin und Soldat Wladimir Petrischenko – während diese schliefen.
Das russische Gericht sprach ihn schließlich des Mordes an „zwei oder mehr Personen aus dienstlichen Gründen und aus hooliganistischen Motiven“ schuldig. Zusätzlich wurde er wegen „Gewalt gegen das Militärkommando im Kontext eines bewaffneten Konflikts“ verurteilt.
Dieser Vorfall reiht sich in eine wachsende Zahl von Fällen ein, in denen russische Soldaten gegen ihre eigenen Kameraden vorgehen.
Während der Krieg in der Ukraine mit hohen Verlusten weitergeht, mehren sich Berichte über Deserteure, Befehlsverweigerungen und interne Gewalt.
Laut Schätzungen hat Russland bereits über 850.000 Soldaten und große Mengen an militärischem Gerät verloren – eine Belastung, die offensichtlich auch innerhalb der Truppen zu eskalierenden Spannungen führt.