Während der jüngsten Friedensverhandlungen hat Wladimir Putin die Idee einer umfassenden Waffenruhe wiederholt zurückgewiesen.
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Er argumentiert, dass jede Kampfpause der Ukraine zugutekommen und Russlands Ziele verzögern würde.
Vertreter des Kremls haben diese Haltung bekräftigt und darauf bestanden, dass militärische Operationen parallel zur Diplomatie fortgesetzt werden müssten.
Doch in der Nähe eines der gefährlichsten Orte des Krieges hat sich diese Position vorübergehend geändert.
Lokale Pause vereinbart
Nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation haben Reparaturen an einer beschädigten Stromleitung begonnen, die das Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine versorgt, nachdem eine lokale Waffenruhe vereinbart worden war.
IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi dankte sowohl der ukrainischen als auch der russischen Seite dafür, die vorübergehende Einstellung der Kämpfe ermöglicht zu haben, berichtete Reuters.
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Die Pause erlaubte es Reparaturteams, das Gelände in Enerhodar zu erreichen, das seit Anfang März 2022 unter russischer Besatzung steht.
Die IAEO teilte mit, dass ihr Überwachungsteam die Arbeiten eng begleiten werde, die voraussichtlich mehrere Tage dauern.
Maßnahme zur Risikominderung
Die Reparaturarbeiten sollen einen möglichen nuklearen Zwischenfall verhindern, der durch wiederholte Stromausfälle verursacht werden könnte.
Externe Stromleitungen sind entscheidend für den Betrieb der Sicherheitssysteme des Kraftwerks, auch wenn alle sechs Reaktoren derzeit abgeschaltet sind.
Grossi hat wiederholt davor gewarnt, dass anhaltende Kämpfe rund um die Anlage das Risiko eines schweren Atomunfalls erhöhen, insbesondere wenn die Stromversorgung beschädigt oder unterbrochen wird.
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Russische Truppen und Mitarbeiter des staatlichen Atomkonzerns Rosatom sind weiterhin auf dem Gelände stationiert.
Wiederholte Ausfälle
Das Kernkraftwerk Saporischschja hat seit Beginn des Krieges mehrfach seine externe Stromversorgung verloren.
Der jüngste Ausfall ereignete sich am 13. Dezember, nachdem Beschuss eine mit der Anlage verbundene Stromleitung beschädigt hatte.
Jede Unterbrechung zwang das Kraftwerk dazu, auf Notfallsysteme zurückzugreifen, was die Sorgen internationaler Experten für nukleare Sicherheit verstärkte.
Die IAEO erklärte, dass die Wiederherstellung stabiler Stromverbindungen unerlässlich sei, um die Mindeststandards der Sicherheit an dem Standort aufrechtzuerhalten.
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Die Kontrolle über das Kernkraftwerk Saporischschja bleibt eines der umstrittensten Themen in den laufenden Gesprächen über ein mögliches Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine.
Quellen: Reuters, Internationale Atomenergie-Organisation, WP.