Während Putins jüngstem Besuch in Indien sorgte ein unerwarteter Moment online für Aufmerksamkeit.
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Russland und Indien verbinden jahrzehntelange politische, wirtschaftliche und militärische Beziehungen – von der Zeit des Kalten Krieges bis hin zu heutigen Kooperationen in Energie und Verteidigung.
Diese Partnerschaft ist weitgehend stabil geblieben, auch wenn der Krieg in der Ukraine Moskaus Verhältnis zu großen Teilen der Welt grundlegend verändert hat.
Indien hat sich vorsichtig positioniert, den Dialog mit Russland aufrechterhalten und zugleich seine eigene internationale Rolle ausgeweitet.
Öffentliche Auftritte ihrer Staatschefs werden oft genau beobachtet, weil sie Einblicke in das Verhältnis der Länder geben.
Ungewöhnliche Präsentation
Während der Einführung von Russia Today in Indien überreichte Chefredakteurin Margarita Simonjan Wladimir Putin eine dekorative Vase.
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Sie sagte, sie habe die Vase in einem örtlichen Geschäft gekauft.
Ein Video des Moments wurde auf X vom ukrainischen Politiker Anton Heraschtschenko veröffentlicht.
Das Objekt zeigte Hetman Bohdan Chmelnyzkyj und trug die ukrainische Inschrift „325 Jahre der Vereinigung der Ukraine mit Russland“.
Bohdan Chmelnyzkyj war ein ukrainischer Kosakenführer des 17. Jahrhunderts, dessen Abkommen mit Moskau im Jahr 1654 von russischen Historikern als Beginn der politischen Union zwischen der Ukraine und Russland angesehen wird.
Simonjan erklärte ihre Entscheidung damit: „Ich konnte nicht widerstehen, es zu kaufen und Ihnen zu schenken. Von uns, vom Fernsehsender.“
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Putins Reaktion
Putin dankte ihr für die Geste und bemerkte, dass er viele wertvolle Geschenke erhalte.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte später, der Präsident bewahre zu Hause auch ein weiteres symbolträchtiges Geschenk auf – eine Ikone, die ihm Soldaten an seinem Geburtstag überreicht hätten.
Der Moment erregte Aufmerksamkeit auch wegen des ukrainischen Textes auf der Vase, der in einer Zeit heftiger Konflikte und konkurrierender Narrative über die ukrainische Identität erschien.
Profil der Präsentierenden
Simonjan ist weithin als zentrale Figur der russischen Staatspropaganda bekannt.
Laut ukrainischen Medien erhält ihre Redaktion umfangreiche staatliche Mittel, um die Regierungsdarstellung des Krieges zu verstärken.
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Sie hat wiederholt behauptet, die Ukrainer seien keine eigene Nation, und die Annexion der Krim sowie die separatistischen Bewegungen im Donbas unterstützt.
Im Jahr 2022 erklärte sie, Russland führe weder Krieg noch eine „Spezialoperation“, sondern greife in einen ihrer Ansicht nach „innerukrainischen“ Bürgerkonflikt ein.
Sie warnte zudem, dass Länder, die versuchten, Putin zu verhaften, mit nuklearer Vergeltung rechnen müssten.
Quellen: O2.pl, Anton Heraschtschenko (X)