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Wo ist Putin? Bericht enthüllt identische Büros, die seinen wahren Aufenthaltsort verbergen

Vladimir Putin
Kremlin.ru, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Seit Jahren zeigen Fernsehbilder Wladimir Putin an demselben hölzernen Schreibtisch, wie er Anweisungen erteilt oder Gäste in einem prunkvollen Büro empfängt, das sich angeblich am Rande Moskaus befindet.

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Doch eine neue Recherche legt nahe, dass diese vertrauten Aufnahmen nicht immer zeigen, was der Kreml behauptet.

Reporter der Investigativredaktion Systema von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) haben herausgefunden, dass Putin offenbar in mindestens drei nahezu identischen Büros arbeitet, die an verschiedenen Orten Russlands nachgebaut wurden.

Doppelte Kulissen

Durch den Vergleich Hunderter offizieller Videos bemerkten die Journalisten von Systema feine, aber wiederkehrende Unterschiede: ein Türgriff, der leicht höher sitzt als auf anderen Aufnahmen, eine Fuge zwischen Wandpaneelen, die um wenige Zentimeter versetzt ist, oder eine veränderte Maserung der Holzablage auf Putins Schreibtisch.

Diese Details deuten darauf hin, dass der Präsident zwischen Nachbildungen seines Büros in Nowo-Ogarjowo bei Moskau und zwei Kopien pendelt – einer in Sotschi und einer in Waldei, etwa auf halbem Weg nach St. Petersburg.

Laut RFE/RL wurde ein Großteil der in den letzten Jahren als „bei Moskau“ deklarierten Aufnahmen in Wirklichkeit in Sotschi oder Waldei gedreht.

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Das Team kombinierte die Videoanalyse mit durchgesickerten Reisedaten sowie internen E-Mails russischer Staatsfernsehjournalisten und Sicherheitsbeamter.

Ein Fall betrifft ein Interview aus dem August 2020, das laut staatlichen Medien in Nowo-Ogarjowo aufgenommen wurde. Systema stellte jedoch fest, dass der Türgriff und die Wandfuge mit der Residenz in Sotschi übereinstimmten, nicht mit der bei Moskau.

Ein von einer kremlnahen Reiseagentur beschafftes Flugticket bestätigte, dass der Interviewer am Tag der Ausstrahlung von Sotschi nach Moskau flog.

Filmmaterial mehrerer anderer Treffen aus den Jahren 2021 und 2024 zeigt dieselben auffälligen Unterschiede bei Möbeln, Wandfugen und Beleuchtung – Hinweise darauf, dass Putins Auftritte an mehreren identisch eingerichteten Orten inszeniert wurden.

Das Refugium in Waldei

Der Bericht von Systema kommt außerdem zu dem Schluss, dass Putin seit Beginn des großangelegten Kriegs gegen die Ukraine einen Großteil seiner Zeit in Waldei verbringt – einer abgeschiedenen Anlage, umgeben von Wäldern und Seen.

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Satellitenbilder, die RFE/RL ausgewertet hat, zeigen Luftabwehrsysteme in der Nähe der Waldei-Residenz.

Analysten vermuten, dass sich der Präsident angesichts zunehmender ukrainischer Drohnen- und Raketenangriffe aus Sicherheitsgründen für Waldei entschieden hat.

Der Soziologe Konstantin Gaase sagte gegenüber RFE/RL: „Es ist eine Frage der Sicherheit.“ Waldei biete Schutz und Privatsphäre, wie sie in Sotschi oder den dicht besiedelten Vororten Moskaus unmöglich wären.

Schweigen aus dem Kreml

Putins Sprecher Dmitri Peskow lehnte es ab, die Erkenntnisse von Systema zu kommentieren, bezeichnete frühere Berichte über identische Büros jedoch als „ungenau“.

Die neue Untersuchung enthält jedoch Belege aus über 700 offiziellen Videos, Reisedaten und geleakten E-Mails.

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RFE/RL zufolge deuten die Materialien darauf hin, dass der Kreml die Öffentlichkeit in den vergangenen Jahren „Hunderte Male“ über den Aufenthaltsort des Präsidenten getäuscht hat.

Ob aus Sicherheits- oder Geheimhaltungsgründen – Putins tatsächlicher Aufenthaltsort scheint eines der bestgehüteten Staatsgeheimnisse Russlands zu sein, verborgen hinter identischen Wänden und gleich gemaserter Holzverkleidung.

Quellen: RFE/RL, Systema, OCCRP

Dieser Artikel wurde von Kathrine Frich erstellt und veröffentlicht, wobei möglicherweise KI für die Erstellung verwendet wurde