Die spanische Regierung hat vier Billigfluggesellschaften, darunter Ryanair, Easyjet, Vueling und Volotea, mit hohen Geldstrafen belegt.
Diese Strafen belaufen sich auf insgesamt 150 Millionen Euro und sind das Ergebnis von Untersuchungen der spanischen Verbraucherschutzbehörden.
Der Spiegel berichtet, dass diese Maßnahmen aufgrund der umstrittenen Handgepäckregelungen der Airlines ergriffen wurden, die zusätzliche Kosten für Fluggäste verursachen.
Die Ermittlungen wurden eingeleitet, nachdem mehrere Low-Cost-Airlines ihre Handgepäckregeln verschärft hatten.
Laut dem spanischen Verbraucherschutzverein Facua verstoßen diese Praktiken gegen das spanische Gesetz, da traditionell im Ticketpreis inbegriffene Leistungen nun gesondert in Rechnung gestellt wurden.
Facua-Generalsekretär Rubén Sánchez betonte, dass diese Strafen ein bedeutender Schritt im Kampf gegen Betrug und illegale Praktiken seien.
Der Direktor für Rechts- und Wirtschaftsfragen beim Europäischen Verbraucherverband (BEUC), Agustín Reyna, bezeichnete die Entscheidung der spanischen Behörden als starkes Signal.
Er forderte zudem EU-weite Standards für Handgepäckregelungen, um die Vorgaben der Fluggesellschaften zu harmonisieren und Flugreisende zu entlasten.
Der spanische Airline-Verband ALA, der mehr als 60 im EU-Land tätige Airlines vertritt, kritisierte die Entscheidung scharf.
Er argumentierte, dass das Verbot von Handgepäckgebühren den Verbrauchern schaden würde, insbesondere denjenigen, die kein Handgepäck mitführen. ALA schließt zudem gerichtliche Schritte gegen die Entscheidung nicht aus.
Die Ermittlungen richteten sich auch gegen andere umstrittene Praktiken, wie die Aufpreise für Sitzplatzreservierungen. Die betroffenen Airlines haben die Möglichkeit, gegen die Entscheidung des Ministeriums vorzugehen.