Die Maßnahme stellte Washington unerwartet auf eine Linie mit Russland und mehreren von Moskaus Verbündeten während einer Sitzung, die normalerweise von breitem Konsens geprägt ist.
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Ein routinemäßige UN-Abstimmung über nukleare Sicherheit wurde diese Woche unerwartet umstritten, nachdem die Vereinigten Staaten eine Resolution zur langfristigen Bewältigung der Folgen der Katastrophe von Tschornobyl ablehnten.
Eine Live-Übertragung der UN zeigte, dass 97 Länder den Text unterstützten, während sich 39 enthielten und nur eine Handvoll — darunter die USA, Russland, Belarus, China und Nordkorea — dagegen stimmten.
Details der Resolution
Die Vorlage, die am Mittwoch in der UN-Generalversammlung debattiert wurde, zielte darauf ab, die internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung der anhaltenden Folgen der Explosion im Kernkraftwerk Tschornobyl im Jahr 1986 zu stärken.
Die Kyiv Post berichtet, dass das von den Mitgliedstaaten geprüfte Dokument bekräftigt, dass die Auswirkungen der Tschornobyl-Katastrophe für die umliegenden Regionen weiterhin gravierend sind und ein dauerhaftes globales Engagement erfordern.
Laut der Darstellung des Mediums weist der Text zudem auf Schäden an der Einhausungsstruktur „New Safe Confinement“ am 14. Februar 2025 hin, die nach Angaben der Ukraine durch einen russischen Drohnenangriff verursacht wurden und Jahrzehnte international finanzierter Eindämmungsmaßnahmen gefährdeten.
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Eine weitere Bestimmung weist die UN an, in allen offiziellen Materialien — einschließlich des Namens des jährlichen Gedenktages am 26. April — die ukrainische Schreibweise „Tschornobyl“ zu verwenden.
Zudem wird der 24. April 2026 als Datum für eine besondere Sitzung der Generalversammlung festgelegt, die 40 Jahre seit der Katastrophe markieren soll.
Reaktion Kyivs
Der ständige Vertreter der Ukraine bei den UN kritisierte Belarus scharf dafür, einen alternativen Text eingebracht zu haben, und bezeichnete das Vorgehen Minsks als „zynisch“, angesichts seiner Unterstützung für Russlands umfassende Invasion.
Die Kyiv Post zitiert ihn mit der Erinnerung daran, dass russische Truppen, die aus Belarus einmarschierten, die Anlage in Tschornobyl in den ersten Kriegstagen besetzten.
Der Gesandte begrüßte zudem die offizielle Abkehr von der sowjetischen Schreibweise „Tschernobyl“ und bezeichnete die aktualisierte Transkription als Ausdruck ukrainischer Identität und als Schritt weg von imperialen sprachlichen Normen.
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Begründung der USA
Die Delegierte aus Washington sagte vor dem Plenum, dass der Einspruch nichts mit nuklearer Sicherheit oder der Unterstützung für die Ukraine zu tun habe. Vielmehr verwies die Diplomatin — laut Berichterstattung der Kyiv Post — auf Verweise auf die UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.
Die US-Vertreterin argumentierte, dass diese Elemente eine Form globaler Governance förderten, die Washington als unvereinbar mit nationaler Souveränität betrachte.
Sie erklärte, die Vereinigten Staaten würden dennoch weiterhin internationale Programme zur nuklearen Sicherheit und Bemühungen unterstützen, die auf die Verhinderung von Zwischenfällen in ukrainischen Anlagen abzielen.
Quellen: Kyiv Post, UN-Übertragung